Freitod-Organisation

Exit mit Rekordzahl an Neubeitritten

publiziert: Mittwoch, 11. Mrz 2015 / 07:21 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 11. Mrz 2015 / 09:45 Uhr
Eine Frau studiert die Broschüre der Sterbehilfe-Organisation Exit.
Eine Frau studiert die Broschüre der Sterbehilfe-Organisation Exit.

Zürich - Noch nie sind so viele Menschen der Sterbehilfeorganisation Exit in der Deutschschweiz und im Tessin beigetreten wie im vergangenen Jahr. Der Verein verzeichnete die rekordhohe Zahl von 13'413 Neubeitritten. Angestiegen ist auch die Zahl der Freitodbegleitungen.

3 Meldungen im Zusammenhang
Insgesamt haben sich im vergangenen Jahr 583 Menschen entschieden, mit Hilfe von Exit aus dem Leben zu scheiden, 25 Prozent mehr als 2013. Das Durchschnittsalter lag bei 77,5 Jahren, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.

Insgesamt hat Exit rund 2500 Anfragen von Sterbewilligen erhalten. In rund 900 Fällen sind Abklärungen für eine Freitodbegleitung getroffen worden. Das seien 21 Prozent mehr als im Vorjahr, schreibt der Verein.

Die häufigsten Gründe für einen begleiteten Freitod bleiben laut Exit Krebs im Endstadium, Alterskrankheiten sowie chronische Schmerzerkrankungen. Die meisten Sterbebegleitungen erfolgten in den Kantonen Zürich (210), Bern (86), Aargau (49), St. Gallen (38), Basel-Stadt (25) und Basel-Land (29).

Ungebrochene Nachfrage

Dass die Nachfrage nach den Exit-Dienstleistungen ungebrochen ist, belegen die steigenden Mitgliederzahlen. Bereits 2013 hatte die Organisation mit 8000 Beitritten einen überdurchschnittlichen Zuwachs verzeichnet.

Der Trend hat sich zu Beginn dieses Jahres fortgesetzt. So seien allein im Januar und Februar 5000 weitere Mitglieder aufgenommen worden, schreibt Exit. Damit zähle die Organisation derzeit über 86'000 Mitglieder.

Exit führt den starken Zuwachs unter anderem auf das grosse Medieninteresse der vergangenen Jahre zurück. Weiter verweist der Verein auf die steigenden Einwohnerzahlen, auf die alternde Bevölkerung sowie auf die Zunahme der Demenzdiagnosen. Dazu komme, dass eine "stetig selbstbestimmtere Generation ins Alter kommt".

Die Beitritte erfolgen laut Exit typischerweise im Alter um die 50 Jahre, das Durchschnittsalter beträgt über 65 Jahre. Drei Fünftel der Mitglieder sind Frauen.

Auch in der Romandie verzeichnet Exit steigende Mitgliederzahlen, wie Jérôme Sobel, Präsident von Exit in der Westschweiz, auf Anfrage sagte. Die genauen Zahlen für die Westschweiz werden am 25. April in Martigny VS bekannt gegeben.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Exit will lebensmüden Hochbetagten erleichterten Zugang zum Sterbemedikament gewähren.(Symbolbild)
Zürich - Die Sterbehilfeorganisation ... mehr lesen
Zürich - Die Sterbehilfeorganisation ... mehr lesen
Über 2000 Anfragen von Sterbewilligen trafen bei Exit ein. (Symbolbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Lehrmittel und Lehrpläne sind in Bezug auf Geschlechterdarstellungen oft veraltet.
Lehrmittel und Lehrpläne sind in Bezug auf ...
Bund, Kantone und Wirtschaft in der Pflicht  Bern, 25.05.2023 - Die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen EKF richtet Empfehlungen an Bund, Kantone und Wirtschaft. Denn: Obwohl die Gleichstellung von Frau und Mann in der Schweiz vorankommt, verdienen junge Frauen bereits beim Berufseinstieg weniger als junge Männer und leisten mehr unbezahlte Care-Arbeit. Um tatsächliche Gleichstellung zu erreichen, brauche es Massnahmen im Bildungsbereich. mehr lesen 
Der britisch-kanadische Wissenschaftler Geoffrey Hinton gilt als einer der Pioniere der künstlichen Intelligenz (KI), insbesondere der neuronalen Netze, die für viele ... mehr lesen
Wohin führt uns in Zukunft die KI-Technologie?
Gehirnströme konnten vom KI-Modell ChatGPT transkribiert werden.
Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT haben Forscher:innen einen bahnbrechenden Erfolg erzielt: Sie können die Gedanken von Menschen aus ihren Gehirn-Scans in Worte ... mehr lesen  
Publinews Bern - Die Möglichkeit, vermehrt ausserhalb des klassischen Büros zu arbeiten, beeinflusst auch, wo und wie wir in Zukunft wohnen. Die Studie «Wie Remote Work ... mehr lesen  
Die Möglichkeit von Remote Work allein führt kaum zu mehr Umzügen.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Di Mi
Zürich 10°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Basel 10°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
St. Gallen 9°C 21°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 10°C 23°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
Luzern 11°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Genf 10°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wolkig, aber kaum Regen
Lugano 14°C 23°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten