Exodus der Ausländer aus Bagdad

publiziert: Montag, 17. Mrz 2003 / 18:02 Uhr

Bagdad - Nach monatelangem Nervenkrieg hat der Auszug der Ausländer aus Bagdad begonnen. Die UNO beschloss am Montag den Abzug ihrer Inspektoren, und auch die meisten Diplomaten und Journalisten verlassen die irakische Hauptstadt.

Die UNO-Inspektoren packen ihre Sachen.
Die UNO-Inspektoren packen ihre Sachen.
Die beiden Vertreter des Schweizer Verbindungsbüros werden am Dienstag zusammen mit französischen Diplomaten ausgeflogen. Im Land verbleiben noch zwölf Schweizer, die Irak auch im Kriegsfall nicht verlassen wollen - zehn schweiz-irakische Doppelbürger und zwei Delegierte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

Die USA hatten die UNO in der Nacht zum Montag aufgefordert, ihre Inspektoren abzuziehen. Gemäss UNO-Waffenkontrollmission befanden sich am Montag noch etwa 60 Inspektoren vor Ort, dazu etwa 100 technische Mitarbeiter.

Auch Diplomaten reisen ab

Nicht nur die UNO-Mitarbeiter, sondern auch Diplomaten wurden aus Irak abgezogen; ferner riefen zahlreiche Länder dringend ihre Landsleute auf, die Länder der Krisenregion zu verlassen. Die USA ordneten zudem den Abzug aller entbehrlichen Diplomaten aus Israel, Syrien und Kuwait an.

Das britische Aussenministerium warnte vor dem Einsatz chemischer und biologischer Kampfstoffe durch Irak. Es sei nicht auszuschliessen, dass der Gazastreifen und das Westjordanland indirekt davon betroffen seien.

Russen bleiben

Russland will auch nach einem Kriegsbeginn Diplomaten in Bagdad belassen. "Von einer völligen Einstellung der Arbeit und der Abreise aller Mitarbeiter kann keine Rede sein", sagte ein Mitarbeiter des Aussenministeriums. Derzeit hielten sich noch 25 russische Diplomaten in Irak auf.

Auch das IKRK will im Kriegsfall rund ein Dutzend ausländischer Mitarbeiter in Irak belassen. Rund 20 weitere Mitarbeiter wurden in den letzten Wochen auf die Nachbarländer verteilt. Das IKRK kann aber in Irak noch auf rund 350 lokale Mitarbeitende zählen.

Kriegsvorbereitungen

Die Vorbereitung auf den wahrscheinlich werdenden Krieg am Golf gingen am Montag weiter. Am frühen Morgen gingen britische Seelandetruppen in Kuwait an Land, um für einen Einsatz gegen die Irak ihre Einsatzbereitschaft sicherzustellen.

Die USA und Grossbritannien haben gemeinsam mehr als 250 000 Soldaten in der Region stationiert und drohen Irak mit Krieg, wenn das Land die Abrüstungsauflagen der UNO nicht erfüllt.

(sda/afp/dpa/reuters)

(bsk/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 
«Unsere Streitkräfte haben 460 Leute evakuiert», sagte ...
Gelungene Flucht  Nahe Falludscha - Hunderten Irakern ist am Freitag die Flucht aus der belagerten Stadt Falludscha gelungen. Es war nach irakischen Angaben die grösste Gruppe, die die seit Tagen umkämpfte Stadt verlassen konnte. Dort leben nach Schätzungen rund 50'000 Menschen. mehr lesen 
G7-Gipfel in Japan  Ise-Shima - Die G7-Staaten haben die Flüchtlingskrise als «globale Herausforderung» anerkannt und weltweites Wirtschaftswachstum als «dringende ... mehr lesen  
Haider al-Abadi sagt der IS den Kampf an.
Unterstützung durch USA  Bagdad - Irakische Soldaten haben unterstützt von US-Luftangriffen mit einer Militäroperation zur Rückeroberung der Stadt Falludscha aus den Händen der Terrormiliz Islamischer ... mehr lesen  
Demonstranten drängen in «Grüne Zone»  Bagdad - Tausende Anhänger des Schiitenpredigers Moktada al-Sadr haben am Freitag erneut versucht, das Regierungsviertel in Bagdad zu stürmen. Die Demonstranten konnten sich durch ein Tor zur stark abgesicherten «Grünen Zone» drängen, wurden jedoch rasch wieder zurückgedrängt. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 13°C 16°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 14°C 16°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 12°C 16°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 11°C 14°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 13°C 15°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 14°C 15°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 13°C 15°C anhaltender Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten