Extremsportler in Sicherheit

Der private Grossraumhelikopter sei mit Ulrich zur Basis Sredny zurückgekehrt und auf dem Weg zur Wetterstation Golomyannyi, sagte Koordinator Hans Ambühl am Abend (Ortszeit von Ulrichs Rettungsschauplatz minus sechs Stunden) in Interlaken auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.

Ulrich gehe es gesundheitlich den Umständen entsprechend gut, und er zeige keine Erfrierungserscheinungen. Sein Team in Interlaken stehe fast stündlich mit dem Extremsportler via Satellitentelefon in Kontakt, sagte Ambühl weiter.

Material verloren

Ulrich war gleich nach Beginn seiner beabsichtigten Nordpol- Traversierung mit Langlaufskis bei schlechtem Wetter in Not geraten. Er hatte einen Grossteil seines Materials verloren.

Von einer etwa 50 Quadratmeter grossen Eisscholle im arktischen Ozean hatte er am Donnerstag ein Notsignal gesendet. Den ganzen Freitag verhinderte aber zu schlechtes Wetter den Start der Rettungsaktion.

Ulrich war am Mittwoch allein von der nördlichen Spitze des Eismeer- Archipels Sewernaja Semlja zum knapp 900 Kilometer entfernten Nordpol aufgebrochen.

Bekannter Fotograf

Er plante in drei Monaten eine Strecke von 1725 Kilometern über den Nordpol hinaus bis zur kanadischen Insel Ward Hunt zurückzulegen; eine Expedition, die so noch niemand geschafft habe.

Ulrich lebt in Interlaken BE, ist verheiratet und hat drei Töchter. Er ist gelernter Zimmermann, gehört aber inzwischen zu den bekanntesten Outdoor- und Adventure-Fotografen. Zu seinen Kunden zählt unter anderen das renommierte National Geographic Magazine.

Seit vier Jahren betätigt sich der Bergführer auch als Kameramann und Filmproduzent. Für das Schweizer Fernsehen filmte Ulrich in der Eiger-Nordwand und am Mount Everest.

(rr/sda)