Eines der grössten forensischen Skandale

FBI soll jahrzehntelang falsche Forensik-Analysen geliefert haben

publiziert: Montag, 20. Apr 2015 / 06:44 Uhr / aktualisiert: Montag, 20. Apr 2015 / 09:12 Uhr
Das FBI soll falsche Analysen geliefert haben.
Das FBI soll falsche Analysen geliefert haben.

Washington - Experten der US-Bundespolizei FBI haben nach einem Bericht der «Washington Post» jahrzehntelang massenhaft falsche kriminaltechnische Analysen geliefert. Die Zeitung sprach am Sonntag von einem der «grössten forensischen Skandale» in den USA.

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Dem Zeitungsbericht zufolge, der sich auf neuste Untersuchungen unter anderem von Anwälten bezieht, hätten mehr als 95 Prozent der bisher untersuchten 268 Fälle ergeben, dass Haaranalysen fehlerhaft gewesen seien. Die falschen Analysen hätten jeweils die Argumente der Anklage begünstigt, hiess es weiter.

Bei den betroffenen Verfahren habe es auch 32 Todesurteile gegeben, 14 Verurteilte seien seitdem entweder hingerichtet worden oder im Gefängnis gestorben. Unklar war zunächst, ob und gegebenenfalls wie viele Prozesse nun neu aufgerollt werden müssen.

Folgen ungewiss

Die Zeitung weist darauf hin, dass es bei den betroffenen Verfahren neben den fehlerhaften forensischen Analysen möglicherweise auch andere Beweise zur Verurteilung beigetragen hätten. Angeklagte und Staatsanwaltschaft in zahlreichen Bundesstaaten seien aufgerufen worden, mögliche Berufungsverfahren zu prüfen. Vier Angeklagte seien bereits zuvor aus der Haft entlassen worden.

Der Verdacht fehlerhafter kriminaltechnischer Analysen geht bereits seit Jahren um. Im Jahr 2012 hatte die «Washington Post» bereits mit einem entsprechenden Bericht für Wirbel gesorgt. Aber erst nach Untersuchungen unter anderem des National Association of Criminal Defense Lawyers (NACDL) hätten das Justizministerium und das FBI jetzt Fehler eingeräumt, berichtete die Zeitung am Sonntag.

Zuordnung problematisch

Im Einzelnen hätten die kriminaltechnischen Experten des FBI an Tatorten gefundene Haaranalysen nach fehlerhaften Methoden den Angeklagten zugeordnet. Dabei hätten sie auf zweifelhafte Statistiken zurückgegriffen.

Nach diesen Methoden könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass das Haar von verschiedenen Personen wie das Haar eines einzigen Menschen erscheine. Erst die Kombination mit genaueren DNA-Tests könne Gewissheit bringen.

(nir/sda)

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