Schweizer Meister Basel ist nach der Auslosung in Monaco krasser
Aussenseiter in der Gruppe B. Punkto Leistungsvermögen scheint
gegen Spartak Moskau am ehesten eine Chance zu bestehen. Doch die
Russen scheinen Schweizern wenig zu liegen, was die jüngsten
Vergleiche auf Nationalmannschaftebene in der WM-Ausscheidung
verdeutlichen. 0:1 verlor das Team von Köbi Kuhn zu Hause, 0:4 in
Moskau. Vier der fünf Tore erzielte Stürmerstar Wladimir
Bestschastnich, der zusammen mit Mittelfeld-Regisseur Jegor Titow
der Star im Ensemble von Trainer Oleg Romanzew ist. Als Präsident
ist Romanzew zurückgetreten, als Trainer betreut er den 80-jährigen
Klub weiterhin. Basel traf schon 1971 im Meistercup auf Spartak
Moskau und setzte sich in den Sechzehntelfinals mit einem 2:1-
Heimsieg und einer 2:3-Auswärtsniederlage dank der Auswärtstor-
Regel durch.
Jäggi: «Eine kleine Chance» Zufrieden zeigte sich auch der scheidende FCB-Präsident René C.
Jäggi, der zusammen mit Vorstandsmitglied Gigi Oeri, Manager Oliver
Kreuzer und Geschäftsführer Werner Schneeberger der Auslosung im
Grimaldi-Kongress-Zentrum beiwohnte. «Valencia und Liverpool sind
Klassemannschaften und zugkräftige Gegner. Die Spanier sind seit
drei Jahren eine der besten Adressen Europas, Liverpool hat eine
immense Tradition. Und gegen die Russen bestreiten wir das
Startspiel. Das ist ein Vorteil. Der St. Jakob-Park wird dreimal
ausverkauft sein. Selbstverständlich bin ich bei allen FCB-Spielen
zugegen, was immer ich künftig beruflich auch tun werde. Wenn wir
in den Auswärtsspielen in Valencia und Liverpool nicht unter die
Räder geraten, besteht eine kleine Chance für weitere
Überraschungen.»
Wiedersehen mit Henchoz Liverpool ist eine Top-Adresse im englischen Fussball. An der
Anfield Road bestreitet der FCB am 25. September sein erstes
Auswärtsspiel, ehe er eine Woche später Valencia im «Mestalla»
aufsuchen muss. 18mal wurden die Reds, das Team des Franzosen
Gérard Houllier, Meister und gewannen je sechsmal den englischen
Cup und den Ligacup. Viermal stemmte Liverpool den Meisterpokal in
die Höhe, zuletzt 1984. Ein Jahr später unterlag Englands
Rekordmeister beim Drama im Heysel-Stadion in Brüssel gegen
Juventus Turin. Im Jahr 2001 wurden gar fünf Titel errungen,
darunter der UEFA-Cup.
Der Schweizer Internationale Stéphane Henchoz bildet zusammen
mit dem Finnen Sami Hyypiä die Innenverteidigung. Flankiert werden
sie vom wieder genesenen Deutschen Markus Babbel und dem Norweger
John Arne Riise. Gleich drei Superstars finden sich im Angriff.
Michael Owen, Emile Heskey und Neuzuzug El Hadji Diouf aus Senegals
WM-Team sind absolute Weltklassestürmer. Auch das Mittelfeld ist
mit Danny Murphy, Steven Gerrard, dem Deutschen Didi Hamann und den
Tschechen Vladimir Smicer und Patrick Berger sowie dem Senegalesen
Salif Diao erstklassig besetzt. Liverpool ist ausgezeichnet in die
neue Meisterschaft gestartet und belegt mit sieben Punkten aus drei
Spielen ungeschlagen Platz zwei hinter Meister Arsenal.
Valencia- Spaniens neue Zugnummer
An Spaniens Meister Valencia scheiterte Servette in der
vergangenen Saison in den Achtelfinals des UEFA-Cups. 0:3 in
Valencia und 2:2 in Genf lauteten die Resultate. Die Genfer waren
gegen die Stars Aimar, Ayala, Baraja, Kily Gonzalez, Carew und
Torhüter Canizares chancenlos. Die Mannschaft von Trainer Rafael
Benitez verfügt über eine hohe Spielkultur und liess in der
vergangenen Meisterschaft Real Madrid und den FC Barecloina hinter
sich. Der Klub wurde fünfmal spanischer Meister und sechsmal
Cupsieger und erreichte in den Jahren 2000 und 2001 jeweils den
Final der Champions League, wo es Real Madrid mit 0:3 und Bayern
München erst im Penaltyschiessen unterlag. Gegegen spanische Klubs
ist der FCB in bislang drei Europacup-Duellen stets gescheitert:
Real Madrid war in der Saison 1971/72 Endstation, Atletico Madrid
1975/76 und Atletic Bilbao ein Jahr später. Der FC Basel sucht
Valencia am 2. Oktober auf und empfängt die Spanier am 22. Oktober.
(ms/sda)