FC Basel als Favorit

publiziert: Donnerstag, 20. Okt 2005 / 00:32 Uhr / aktualisiert: Freitag, 21. Okt 2005 / 09:48 Uhr

Dem FC Basel bietet sich die Chance zum idealen Einstieg in die Gruppenphase des UEFA-Cups. Im «Euro-Derby» gegen Racing Strasbourg ist der formstarke Schweizer Titelhalter zu favorisieren.

Die Basler vermögen mit Degen und Rossi im Europacup zu beeindrucken.
Die Basler vermögen mit Degen und Rossi im Europacup zu beeindrucken.
Basel deklassierte den Champions-League-Teilnehmer Thun vor der «Länderspielpause» 5:1, und dem ersten Verfolger Zürich erging es am letzten Sonntag beim 2:4 kaum besser. Der Leader beherrscht die nationale Konkurrenz derzeit wie in gloriosen Tagen.

Christian Gross hat eine Mannschaft formiert, die sich durchaus am internationalen Mittelstand orientieren darf. Ein Regisseur und Skorer wie Matias Delgado stünde auch mancher ausländischen Equipe gut an.

Mit ihrer Potenz im Angriff und in den beiden Couloirs vermögen die Basler mit Degen und Rossi im Europacup zu beeindrucken -- zumal im eigenen Stadion, wo Werder Bremen mit Müh´ und Not einen noch schwereren Fehltritt vermied (2:1) und die Bosnier aus Siroki Brijeg (5:0) gar abtauchten.

Der fünfte Einsatz im europäischen Geschäft ist für Gross «ein Schlüsselspiel», das er gewinnen will, «um in dieser ausgeglichenen Gruppe eine gewisse Sicherheit zu bekommen».

Sieglose Strassburger

Schon 32 Tore hat der FCB im Championat geschossen. Von solchen Zahlen träumen sie in Strassburg. Der Verein ist nach elf Runden sieglos an vorletzter Stelle der 20er-Liga klassiert. Drei Jahre nach der Promotion droht der erneute Rückfall.

Bei fünf Treffern ist die Equipe von Trainer Jacky Duguépéroux angelangt; auch Mickaël Pagis, der 15-fache Torschütze der letzten Saison, traf erst einmal. Den Statements der Elsässer ist zu entnehmen, dass sie die Bühne UEFA-Cup primär als willkommene Ablenkung zum tristen Alltag betrachten. Pascal Johansen erklärte stellvertretend: «Der Europacup ist für uns nur ein Bonus.»

In den letzten beiden Partien gegen den Grazer AK bot Strasbourg dem Anhang tatsächlich ein Supplément: Mit dem Gesamtskore von 7:0 fegten die Franzosen die Österreicher weg. «Deshalb sollte man Strasbourg nicht kleiner machen als es ist», gab Gross zu bedenken. «Nur auf die Tabelle zu schauen, ist trügerisch. Gegen Rennes (0:1) hat nicht die schlechtere Mannschaft verloren.»

«Keine Ambitionen»

Aber auch Basels Trainer wird registriert haben, dass die goldenen Zeiten von Racing Starsbourg Jahrzehnte zurückliegen. 1979 standen «die Blauen» in Frankreich letztmals zu oberst auf dem Podium. Gilbert Gress war damals Trainer, Duguépéroux sein Captain auf dem Feld.

1991 kehrte Gress zurück und führte den Klub in die höchste Liga. «Es war ein Fehler», schmunzelt er. «Besser hätte ich mich für Paris oder Dortmund entschieden.» Über die aktuelle Misere wundert sich Gress nicht. «Niemand regt sich auf, alles ist ruhig. Strasbourg hat eben wie schon oft keine Ambitionen.»

Jahr für Jahr werde der 12. Platz zum Ziel deklariert, erklärte der frühere Schweizer Nationalcoach mit Zweitwohnsitz in Strassburg. «Und wenn sie einmal Elfte werden, feiern sie, als wären sie Meister.» Und doch hat Gress dem Klub in seinem eben fertig geschriebenen Buch ein paar Seiten gewidmet.

UEFA-Cup. Gruppe E. Donnerstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr. -- St.-Jakob-Park. -- SR Halsey (Eng).

Mögliche Startformation des FC Basel
Zuberbühler; Zanni, Müller, Smiljanic, Chipperfield; Degen, Ba, Rossi; Delgado; Eduardo, Petric (Sterjovski).

Bemerkungen: Basel ohne Carignano (im Aufbautraining), Berner, Yakin, Kuzmanovic (alle verletzt).

(von Sven Schoch/Si)

 
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