Debatte über «Vereinbarkeit von Familie und Beruf»

FDP-Delegierte fordern mehr Krippenplätze

publiziert: Samstag, 23. Jun 2012 / 09:05 Uhr / aktualisiert: Samstag, 23. Jun 2012 / 15:01 Uhr
Den Delegierten der FDP wird die Forderung nach mehr bezahlbaren Kindertagesstätten, Tagesschulen und flexiblen Arbeitsmodellen vorgelegt.
Den Delegierten der FDP wird die Forderung nach mehr bezahlbaren Kindertagesstätten, Tagesschulen und flexiblen Arbeitsmodellen vorgelegt.

Bern - Rund 200 FDP-Delegierte haben in St. Maurice VS das Positionspapier «Liberale Wege zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf» angenommen. Hingegen wurden zu allen drei Abstimmungsvorlagen vom 23. September die Nein-Parole gefasst.

4 Meldungen im Zusammenhang
«Ein chinesisches Sprichwort sagt: Kommt der Wind des Wandels, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen», sagte FDP-Präsident Philipp Müller am Samstag vor den Delegierten. Für die Freisinnigen seien Mauern aber kein Rezept, denn sie verbauten den Blick auf die Realität.

Die Gesellschaft habe sich gewandelt von der traditionellen Teilung der Aufgaben zwischen den Ehepartnern hin zu einer Vielzahl wechselnder Formen des Zusammenlebens. Diesem Wandel müsse man Rechnung tragen, sagte Müller. Er forderte eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Ein entsprechendes Positionspapier haben die Freisinnigen mit 189 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Darin verlangen sie mehr bezahlbare Krippenplätze vor allem aus privater Initiative. «In der Schweiz fehlen etwa 100'000 vorschulische Betreuungsplätze», sagte Carmen Walker Späh, Präsidentin der FDP Frauen.

Tagesstrukturen und flexible Arbeitsmodelle

Weiter will die Partei, dass die Fremdbetreuungskosten voll von den Steuern abgezogen werden können. Zur Finanzierung der Krippen nennt das Positionspapier das «Modell Waadt», das die Finanzierung durch eine Stiftung - alimentiert von Staat und Wirtschaft - vorsieht oder Betreuungsgutscheine, wie sie der Kanton Luzern kennt.

Ausserdem verlangt die FDP die Schaffung von Tagesstrukturen an den Schulen und flexible Arbeitsmodelle in Unternehmen.

In ihrer Rede rief Späh die Delegierten dazu auf, das Thema nicht den linken Kräften zu überlassen. «Sonst werden wir linke Lösungen haben.» Die FDP aber wolle liberale Lösungen.

Wirtschaft braucht Arbeitskräfte

Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei aus liberaler Sicht wichtig, sagte Parteipräsident Müller. Denn die Wirtschaft könne schlicht nicht auf die steigende Zahl gut ausgebildeter Frauen und Männer verzichten, die heute zwischen Familie und Beruf wählen müssten, sagte der Vater von drei Töchtern unter Applaus der Delegierten.

Ausserdem sei Scheidung die grösste Armutsfalle. «Wer hingegen immer mindestens einen halben Fuss im Job hatte, wird die Türe zum Beruf einfacher wieder aufstossen können.» Bis anhin habe es beim Thema Beruf und Familie «entweder oder» geheissen. «Das wollen wir ändern, unser Motto ist 'sowohl als auch'», rief Müller in den Saal.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Der Bundesrat stellt sich hinter die Idee, die Schaffung von Krippenplätzen für ... mehr lesen
Der Bundesrat stellt sich hinter die Idee, die Schaffung von Krippenplätzen für weitere vier Jahre zu unterstützen. (Symbolbild)
Für die Deutschschweiz gilt, dass Väter bei besseren Kinderbetreuungsangeboten weniger arbeiten.(Symbolbild)
Bern - Stehen Mütter dank eines guten Angebots an Betreuungsplätzen für ihre Kinder wieder mehr im Berufsleben, sind Väter eher bereit, ihren Beitrag zur Kindererziehung zu ... mehr lesen
Bern - Die Finanzhilfe des Bundes für ... mehr lesen
Der Bund unterstützt Kinderkrippen.
Otto Ineichen hat die Stiftung Speranza gegründet.
Aarau/Beromünster LU - Die vom ... mehr lesen 1
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch gesunken. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Medien für die Demokratie hat das ... mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, ... mehr lesen 3
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 7°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten