FDP holt Integrationsgesetz aus der Schublade

publiziert: Dienstag, 8. Dez 2009 / 18:59 Uhr

Bern - Nach dem Ja zum Minarett-Verbot hat die FDP ihre Vorschläge für ein nationales Integrationsgesetz aus der Schublade geholt. Kernpunkt ist eine Vereinbarung, mit der sich Ausländerinnen und Ausländer verpflichten, in der Schweiz geltende Werte zu akzeptieren.

Nationalrat Christian Lutscher und Fulvio Pelli, FDP-Präsident: Integration in Sicht?
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Die FDP hatte das Rahmengesetz für die Integration bereits 2007 lanciert. «Leider haben wir im Parlament verloren», berichte Parteipräsident Fulvio Pelli in Bern vor den Medien. 2008 brachte die Partei ihre Idee erneut aufs Tapet.

Integrations-Leitsatz

Neue populistische Forderungen wolle die FDP damit nicht verbinden, sagte Pelli. Vielmehr wolle die Partei ihre bisherigen Anliegen besser vermitteln. Das Ja zum Minarettverbot ist für die FDP ein Auftrag für eine aktive Integrationspolitik mit dem Leitsatz, dass sich integrieren müsse, wer in der Schweiz leben wolle.

Wer sich nicht integrieren will, soll nach Auffassung der FDP die Konsequenzen spüren. Sanktionen sollen indes nicht nur Ausländer aus Nicht-EU-Staaten treffen können, sondern ebenso EU-Bürger und Schweizer, die sich nicht in die Gesellschaft integrieren wollten, etwa wenn es um den Schulbesuch gehe, sagte Müller.

SP: Rasche Antworten nützen nichts

Die SP führt das Abstimmungsresultat vom 29. November auf fremdenfeindliche Tendenzen, Verunsicherung durch die Wirtschaftskrise, aber auch auf verbreitete Ängste vor dem Islam zurück. Rasche Antworten nützten hier nichts, sagte Fraktionschefin Ursula Wyss (BE) vor den Bundeshausmedien. «Es braucht eine differenzierte Diskussion.»

Die CVP-EVP-glp Fraktion ihrerseits hat sich an ihrer Sitzung «gegen falsche Hektik» ausgesprochen. Die Fraktion wolle die Integrationsfrage in ihrer ganzen Vielfältigkeit angehen, heisst es in einer Mitteilung. Dazu sei eine Retraite im Januar 2010 geplant.

(fest/sda)

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Den Esel hauen, nicht den Sack
Wenn wir schon ein Integrationsgesetz aus dem Boden stampfen wollen, dann muss es für alle gelten und nicht nur für eine bestimmte Gruppe der Bevölkerung.

Srachkenntnisse in der regionalen Landessprache, Kenntnisse im Umgang mit Behörden, unseres Staatssystems und unserer Werte.... sollten für alle gelten, also auch für jene, die in eine andere Sprachregion innerhalb der Schweiz umziehen.

Es ist sicher besser nicht einfach den Finger in die Luft zu halten und irgend etwas zu bestimmen. Andererseits nützen endlose Diskussionen ohne Ergebnis auch niemandem.

Wenn wir beim Doppelbürgerrecht ansetzen, treffen wir immer nur die Bürger des jeweiligen Staates. Die anderen Ausländer bleiben genauso aussen vor wie die bildungsfernen oder asozialen Schweizer usw.
Abschaffen…
…sollte man das Doppelbürgerrecht. Danach möchte ich mal achauen, wieviele Muslime – vor allem aus Balkanstaaten – es ernst meinen, mit der Einbürgerung in der Schweiz. Meiner Meinung würden viele nicht Schweizer werden wollen, wenn Sie ihren alten Pass abgeben müssten.

Einfach zu lösen, die Mehrheit der Schweizer wäre dafür, keine Probleme vonwegen Menschrechten und so. Den Vorschlag der FDP finde ich nicht schlecht. Mich wundert nur, weshalb der in der Schublade lag?
wir haben ja alle Zeit der Welt!
Klar, dass die SP erst mal wieder jahrelang labern will, um sich einmal mehr ja nicht festlegen zu müssen.
Auch das - erschreckend deutliche - Resultat der Abstimmung lässt u.a. die ewiggestrigen Sozis nicht aus ihrem Kuschelschlaf aufwachen - die Dunkelbraunen sind aber schon hellwach!
Polemisieren ist unübersehbar das Einzige, wozu die Mehrheit unserer Volkszertreter noch imstande ist.

Warten und labern wir weiter, bis die sich beängstigend schnell vermehrenden braunen Tendenzen wieder stark genug sind, die Macht ein weiteres Mal zu übernehmen - und wenn's vorerst nur in Form von sogenannten Bürgerwehren ist ...
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