Titanic-Scherz sorgt bei FIFA für Wirbel

FIFA-Bestechung war nur ein übler Scherz

publiziert: Freitag, 7. Jul 2000 / 16:55 Uhr

Zürich/Frankfurt - Einen Tag nach der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 an Deutschland haben angebliche Bestechungsvorwürfe für Wirbel gesorgt. Wir sich dann aber herausstellte, handelte es sich bei zwei Telefaxen an Mitglieder des FIFA-Exekutiv-Komitees um einen Scherz des Satiremagazins «Titanic».

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Die FIFA erklärte am Freitag in Zürich, die Faxe seien von den Mitgliedern nicht ernst genommen worden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will nach eigenen Angaben nun rechtliche Schritte prüfen. «Titanic»-Redakteur Stefan Gärtner sagte, die Redaktion habe zwei Faxe verschickt.
Im ersten Schreiben sei angekündigt worden, man werde sich für den Fall einer für Deutschland günstigen Stimmabgabe erkenntlich zeigen. Im zweiten Fax seien Schwarzwälder Schinken und eine Kuckucksuhr in Aussicht gestellt worden. Die Telefaxe seien an die Rezeption der Zürcher FIFA-Zentrale mit der Bitte um Weiterleitung an die Verantwortlichen geschickt worden.
Geantwortet hätten aber lediglich mehrere Journalisten. Der Absender habe unter der Abkürzung TDES firmiert, was für «Titanic, das endgültige Satiremagazin» stehe. «Wir haben uns nichts zu Schulden kommen lassen», betonte Gärtner. Der Erfolg der deutschen Bewerbung zeige: «Wir sind die Helden.» Vor dem «Titanic»-Geständnis hatte der Sprecher der deutschen Delegation, Wolfgang Niersbach, bereits betont, der Brief habe nichts mit der deutschen Bewerbung zu tun. Ein Sprecher des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sagte, der Verband sei sehr verärgert.
Der Vorfall gehe weit über einen üblen Scherz hinaus, weil dem DFB und der FIFA dadurch schwerer Schaden zugefügt worden sei. Der DFB hatte bei der Vergabe am Donnerstag Südafrika mit nur einer Stimme geschlagen. Der Neuseeländer Charles Dempsey hatte sich im letzten Wahlgang enthalten, nachdem er zunächst für England gestimmt hatte, das dann aber nach Marokko ausgeschieden war. Dempsey war von seinem Verband angewiesen worden, nach dem Ausscheiden Englands für Südafrika zu stimmen. Am Freitag sagte Dempsey, unablässige Telefonanrufe in seinem Hotelzimmer und Bestechungsversuche hätten ihn zu seiner Enthaltung bewogen. «Fußball ist nicht länger ein Sport, es ist ein Politikum.»

(sda)

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