FPÖ stärkt Jörg Haider den Rücken

Die Parteichefin und Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer hatte am Morgen angekündigt, sie werde in den eigenen Reihen für Ordnung sorgen. Sie hatte Peter Westenthaler die Entlassung als FPÖ-Fraktionsvorsitzender angedroht, weil er eine Parteikrise herbeigeredet habe.

Der langjährige FPÖ-Vorsitzende und heutige Kärntener Landeshauptmann Jörg Haider erhielt dagegen uneingeschränkte Unterstützung aus allen FPÖ-Landesverbänden. Er hatte sich nach heftiger Kritik Westenthlaers aus allen Funktionen in der Bundespolitik zurückgezogen.

Die wichtigsten heimischen Meinungsforscher hielten den dauerhaften Rückzug Haiders für wenig wahrscheinlich. Haider, der die FPÖ von einer Fünf-Prozent-Partei zur zweitstärksten politischen Kraft im Lande gemacht hatte, brauche die Politik wie «ein Biotop», begründeten sie ihre Position.

Auf der anderen Seite sei er für die FPÖ als «Wahlkampflokomotive» unersetzlich. Eine FPÖ ohne Haider werde statt zuletzt 27 Prozent der Wählerstimmen nur noch 10 Prozent gewinnen.

Nach den Unterstützungserklärungen für Haider erwarteten die österreichischen Medien, dass Haider seinen Rückzug widerruft. Daneben sei mit dem Ende der politischen Karriere Westenthalers sowie eventuell mit Änderungen in der Riege der FPÖ-Regierungsmitglieder zu rechnen.

(kil/sda)