Tour de France

Fabian Cancellara im Zeitfahren deutlich geschlagen

publiziert: Montag, 9. Jul 2012 / 17:41 Uhr / aktualisiert: Montag, 9. Jul 2012 / 18:43 Uhr
Fabian Cancellara musste sich im Zeitfahren geschlagen geben. (Archivbild)
Fabian Cancellara musste sich im Zeitfahren geschlagen geben. (Archivbild)

Fabian Cancellara ist im ersten grossen Zeitfahren der Tour de France klar geschlagen worden. Der Berner musste den beiden Briten Bradley Wiggins und Christopher Froome den Vortritt lassen.

Er sei sehr motiviert gewesen und er habe alles gegeben. Deshalb sei er zufrieden. Bei den 41,5 km von Arc-et-Senans nach Besançon habe es sich um eine schwere Strecke gehandelt. Dass er auf den letzten Kilometern keinen Funkkontakt mehr mit dem Mannschaftswagen gehabt habe, sei ohne Bedeutung geblieben. Er erfreue sich einer guten Form und er könne sich noch steigern. Das sagte Fabian Cancellara zu einem Zeitpunkt, als er die Bestzeit hielt. Doch als der sieben Jahre jüngere Tejay van Garderen mit lediglich sieben Sekunden Rückstand ins Ziel kam, zeichnete sich ab, dass dem vierfachen Zeitfahr-Weltmeister Cancellara der neunte Tageserfolg in der 'grossen Schleife' versagt bleiben würde.

Der 'Schweizer TGV' wurde durch zwei britische Raketen aufs Abstellgleis gedrängt. Christopher Froome legte die Strecke 22 Sekunden schneller zurück, der Gesamterste Bradley Wiggins war sogar 57 Sekunden schneller. Zwar dauert es noch drei Wochen bis zum Olympia-Zeitfahren in London. Doch es ist klar, woher der Wind weht. Tony Martin, der aktuelle Weltmeister, war bei diesem wichtigen Test kein Gradmesser (12. Platz). Der Deutsche setzte seine Pechserie fort und wurde schon nach wenigen Kilometer durch einen geplatzten Reifen aus dem Rhythmus gebracht.

Im Maillot jaune war Bradley Wiggins besonders motiviert, sich in einer Disziplin zu bestätigen, die er als seine Domäne betrachtet. Der Brite feierte in Besançon seinen neunten Saisonsieg. Fünf davon stammen aus Prüfungen gegen die Uhr. "Dieses Zeitfahren war alles andere als leicht. Viele Kurven, die Steigung, aber auch frisch geteerte Strassen machten diese Prüfung anforderungsreich. Für mich haben sich die zehn Jahre Erfahrung auf der Bahn ausbezahlt. Zudem haben wir viel im Windkanal gearbeitet, um die aerodynamische Haltung zu verbessern", sagte Wiggins nach seinem Triumph. Was den in Gent in Belgien wohnhaften Briten antreibt, umschreibt er in wenigen Worten so: "Seit ich ein Knabe war, fasziniert mich der Radrennsport. Das ist meine Leidenschaft. Wer dieses Gefühl nicht verspürt, ist auf dem Rennvelo lediglich eine Maschine."

Wiggins feierte in Besançon seinen ersten Etappensieg in der Tour de France. Durch Chris Froome auf Platz 2 - "Ich bin sehr zufrieden und gab alles, was in mir steckte" - feierte das Sky Procycling Team einen Doppelsieg. Froome, am Samstag Gewinner der ersten Bergankunft in den Vogesen, rückte auf den 3. Gesamtrang vor. Zwischen den beiden Briten belegt Cadel Evans in der Gesamtwertung Platz 2. Das war schon seit Samstag der Fall. Damals betrug die Differenz des Australiers zum Gesamtersten zehn Sekunden. Nach dem Zeitfahren ist Evans' Rückstand auf bereits 1:53 Minuten angestiegen. Der letztjährige Tour-Sieger ist der grosse Verlierer dieses Zeitfahrens. Die Tour de France wurde in den vergangenen Jahren schon mit einem geringeren Abstand entschieden. Jetzt weist Wiggins nach neun Etappen eine Zeitreserve auf, welche die Gegner wohl dazu veranlasst, die Köpfe hängen zu lassen. Verbündete findet Evans möglicherweise in Vincenzo Nibali, der sich als Achter des Zeitfahrens erstaunlich gut aus der Affäre zog, und in Denis Mentschow. Aber auch mit vereinten Kräften dürften sie allerdings kaum gegen die starke Mannschaft des Gesamtersten ankommen.

Was dieser Triumph im Hinblick auf das olympische Zeitfahren in London bedeute, wurde Bradley Wiggins gefragt. "Erst schauen wir von Tag zu Tag weiter und beenden diese Tour de France. Dann rückt London in den Blickpunkt", lautete die Antwort des Gesamtersten, der wie alle anderen Fahrer morgen Dienstag den ersten Ruhetag geniesst.

Resultate:
99. Tour de France. 9. Etappe, Einzelzeitfahren Arc-et-Senans - Besançon (41,5 km): 1. Bradley Wiggins (Gb) 51:24 (48,4 km/h). 2. Christopher Froome (Gb) 0:35. 3. Fabian Cancellara (Sz) 0:57. 4. Tejay van Garderen (USA) 1:06. 5. Sylvain Chavanel (Fr) 1:24. 6. Cadel Evans (Au) 1:43. 7. Peter Velits (Slk) 1:59. 8. Vincenzo Nibali (It) 2:07. 9. Denis Mentschow (Russ) 2:08. 10. Andreas Klöden (De) 2:09.

11. Maxime Monfort (Be) 2:15. 12. Tony Martin (De) 2:16. 13. Haimar Zubeldia (Sp) 2:20. 14. Rui Alberto Costa (Por) 2:22. 15. Janez Brajkovic (Sln) 2:26. 16. Jens Voigt (De) 2:44. 17. Lieuwe Westra (Ho) 2:45. 18. Tony Gallopin (Fr) 2:46. 19. Jérémy Roy (Fr) 2:52. 20. Jérôme Coppel (Fr) 2:54.

Ferner: 26. Jürgen Van den Broeck (Be) 3:09. 28. Rein Taaramae (Est) 3:29. 30. Alexander Winokurow (Kas) 3:47. 32. Levi Leipheimer (USA) 3:48. 34. Alejandro Valverde (Sp) 4:01. 36. David Millar (Gb) 4:14. 44. Fränk Schleck (Lux) 4:32. 49. Michael Schär (Sz) 4:44. 53. Michele Scarponi (It) 4:50. 56. Ivan Basso (It) 4:54. 61. Robert Gesink (Ho) 5:15. 80. Michael Albasini (Sz) 5:46. 105. Peter Sagan (Slk) 6:46. 161. Mark Cavendish (Gb) 8:43. - 178 Fahrer gestartet und klassiert.

Gesamtklassement: 1. Wiggins 39:09:20. 2. Evans 1:53. 3. Froome 2:07. 4. Nibali 2:23. 5. Mentschow 3:02. 6. Zubeldia 3:19. 7. Monfort 4:23. 8. Van Garderen 5:14. 9. Van den Broeck 5:20. 10. Nicolas Roche (Irl) 5:29.

11. Costa 5:46. 12. Taaramae 5:56. 13. Gallopin 5:59. 14. Brajkovic 6:29. 15. Klöden 6:33. 16. Chavanel 8:18. 17. Schleck 8:19. 18. Coppel 8:31. 19. Leipheimer 8:34. 20. Velits 8:44.

Ferner: 22. Basso 9:06. 27. Scarponi 10:27. 28. Valverde 10:46. 32. Cancellara 14:33. 41. Sagan 23:29. 53. Schär 26:16. 54. Winokurow 26:34. 58. Gesink 28:27. 74. Albasini 34:21. 92. Martin 38:48. 153. Cavendish 1:00:42.

(fest/Si)

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