Falco rockt wieder Amadeus

publiziert: Sonntag, 24. Sep 2000 / 13:40 Uhr

Berlin - Manchmal war es ein bisschen, als ob Falco noch lebte. Wenn Axel Herrig Hits wie «Der Kommissar» sang, schien der österreichische Popstar leibhaftig auf der Bühne des Berliner Theaters des Westens zu stehen. Hier fand am Samstagabend die Welturaufführung des Musicals «Falco meets Amadeus» statt.

Der von den Veranstaltern versprochene Hauch der 80-er Jahre verpuffte im High-Tech-Spektakel. Lautsprecher knarrten, die Mikrofone der Künstler störten sich gegenseitig. Diese premierentypischen Pannen können behoben werden. Anders verhält es sich mit der von Burkhard Driest verfassten Geschichte.

Die dürren Dialoge regten eher zum Lachen an. «Was möchtest du?», fragt Falco eine Geliebte. «Dass du dein Leben änderst», sagt sie. «Es leben die Weiber, es leben die Drogen», schreit er. Glaubt man der Story, scheint das Leben des Popstars nur aus Sex, Rock`n Roll und Drogen bestanden zu haben.

So konnte in den Momenten, in denen Falco auf LSD-Trips in anderen Welten weilte, auch der zweite Titelheld erscheinen: Wolfgang Amadeus Mozart. Das Genie der Wiener Klassik wurde jedoch degradiert zu einem Clown im Harlekin-Kostüm, der die Zunge herausstreckte und mit rot-schwarz gefärbten Haaren provozieren wollte.

Auch die klassische Musik diente lediglich der Untermalung von Gesprächen. Das schmälerte jedoch nicht die Leistung von Falco-Darsteller Herrig. Am besten war das Musical immer dann, wenn er in seinen Halluzinationen begann, neue Songs zu entwickeln - mehrmals auch mit Amadeus zusammen. Sie warfen sich Stichworte hin und her, zunächst als Sprechgesang, dann immer schneller, bis der Welthit «Rock me Amadeus» beisammen war.

Herrig wirkte nicht nur authentisch, weil seine Stimme der Falcos so ähnlich ist. Seine Haartracht, sein exaltiertes Auftreten, der Wiener Schmäh und die poppigen Anzüge ließen den vor zweieinhalb Jahren bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik verunglückten österreichischen Popstar lebendig werden.

Die anderen Sänger und die Band sorgten für den nötigen Groove. Besonders ausdruckstark war Falcos Manager Johnny, gespielt von Martin Moss. Das Premierenpublikum belohnte die Inszenierung von Elmar Ottenthal mit minutenlangen Standing Ovations. 41.000 Vorbestellungen sollen für das Musical schon vorliegen. Das Stück wird im Theater des Westens bis am 15. April 2001 gegeben.

(sda)

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