Fall Mayer: Klage gegen WADA

Mitarbeiter der WADA hatten am 29. Januar vor Beginn der Olympischen Spielen Mayers Pension «Erzherzog Johann» in Ramsau durchsucht. Laut Hasslacher entpuppte sich zudem ein in Mayers Auto sichergestellter verdächtiger Gegenstand als «Werkzeugkoffer, der in jedem Baumarkt erhältlich ist.»

Die Fahnder hätten sich nicht einmal ausweisen können und damit gegen die WADA-eigenen Richtlinien verstossen, sagte Hasslacher. Zudem sei ein normales Laktatmessgerät fälschlicherweise als Blutdoping-Maschine deklariert worden.

Hasslacher: «Dieser Fehler machte erst den Hausdurchsuchungsbefehl für die Doping-Razzia im Olympiaquartier der österreichischen Langläufer und Biathleten in Pragelato möglich.»

Turiner Staatsanwaltschaft in Sachen Mayer aktiv

Derweil ist die Staatsanwaltschaft Turin in Sachen Walter Mayer aktiv geworden. Das Verfahren gegen den Österreicher im Zusammenhang mit Doping könnte jedoch gemäss Einschätzungen im Land des Verfolgten an Verfahrensfehlern scheitern.

Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA sind die bisherigen Untersuchungsergebnisse, die dem in der psychiatrischen Abteilung des Landeskrankenhauses Klagenfurt befindlichen ehemaligen ÖSV-Trainer von der Staatsanwaltschaft in aller Eile zugestellt wurden, unzureichend. Zudem liege keine beglaubigte Übersetzung aus dem Italienischen vor.

Mayer hatte drei Tage Zeit, um die Unterlagen entgegenzunehmen. Die Frist lief am Montag ab. Mayer erwog deren Annahme zu verweigern, weil die Schriftstücke offenbar unzulänglich übersetzt und von keinem vereidigten Dolmetscher beglaubigt wurden.

Das wiederum käme einer Nichtzustellung durch die Behörden gleich, was zur Folge hätte, dass das Verfahren in Italien kippen könnte.

(smw/Si)