Fall Sabo vor Gericht - Kritik an Bischof Koch

Nach den Vertretern der Kirchgemeinde Röschenz sowie von Priester Franz Sabo trugen auch jene der Römisch-katholischen Landeskirche Baselland und des Bistums Basel ihre Plädoyers vor. Der Vertreter des Landeskirchenrats legte erneut die Gründe dar, deretwegen er 2006 von Röschenz gefordert hatte, Sabo zu entlassen.

Der Seelsorgeauftrag, den Bischof Kurt Koch dem Priester 2005 entzogen hatte, sei eine gesetzlich vorgeschriebene Anstellungsvoraussetzung, sagte er. Zwischen Koch und Sabo hätten mehrere Gespräche stattgefunden, so dass ihm das rechtliche Gehör gewährt worden sei. Sabo habe indes nicht gegen den Entzug unternommen.

«Primär ein Beleidigungsfall»

Es handle sich nicht in erster Linie um eine Abgrenzungsfrage zwischen kirchlichem und staatlichem Recht, sagte zudem der Vertreter des Bistums. Vielmehr gehe es «primär um einen Beleidigungsfall». Sabo habe die Institution, für die er arbeite, «sehr grob kritisiert». Ein Arbeitnehmer habe Institution und Vorgesetzte aber zu respektieren.

Den Fall vors Kantonsgericht gezogen hat die Kirchgemeinde Röschenz mit einer Beschwerde gegen die Verfügung des Landeskirchenrats, Sabo sei zu entlassen. Das Bistum und Sabo waren Beigeladene in der Verhandlung, die von zahlreichem Zuschauern und Medienleuten mitverfolgt wurde. Das Gericht fällt das Urteil am 5. September.

(ht/sda)