Fall «Werner K. Rey» ist verjährt

publiziert: Donnerstag, 27. Jul 2006 / 12:23 Uhr

Bern - Die Akte des gescheiterten Financiers Werner K. Rey ist wegen Verjährung geschlossen worden.

Werner K. Rey hielt die Justiz jahrelang in Atem und kostete den Kanton Bern Millionen.
Werner K. Rey hielt die Justiz jahrelang in Atem und kostete den Kanton Bern Millionen.
Der Zusammenbruch von Reys Finanzimperium Anfang der Neunzigerjahre und seine schon fast filmreife Flucht hielten die Justiz jahrelang auf Trab.

Nun ist der Fall verjährt, wie aus einer offiziellen Mitteilung im neusten Amtsblatt des Kantons Bern hervorgeht. Das eingestellte Strafverfahren wegen gewerbsmässigen Betrugs, Urkundenfälschung und betrügerischen Konkurses wurde aufgehoben und das Dossier rund 15 Jahre nach Zusammenbruch von Reys Finanzimperium ad acta gelegt.

Der schillernde Financier hielt die Justiz jahrelang in Atem und kostete den Kanton Bern Millionen. Nach wie vor schuldet Rey dem Kanton etwa 4,3 Millionen Franken, die aber wohl kaum noch eingetrieben werden können.

Der 1945 in Zürich geborene Rey galt in den Siebziger- und Achtzigerjahren als Vorzeigefinancier und «schlauer Fuchs». Auf einen Schlag bekannt wurde Rey, als er durch den Kauf und anschliessenden Verkauf der C.F.Bally AG an die Oerlikon Buehrle Holding einen Gewinn von rund 30 Millionen Franken einstrich.

Finanzimperium

Nach dem Bally-Coup 1977 baute sich Rey mit seiner Omni-Holding ein Finanzimperium auf. Zu Reys «Eroberungen» gehörten etwa die Jean- Frey-Gruppe oder die Thuner Metallwerke Selve AG. 1988 stieg Rey bei Sulzer ein.

1990 wurde offensichtlich, dass Reys Imperium ins Schlingern geraten war. Im Frühling 1991 kam das Aus, sein Finanzimperium krachte zusammen. Rey hinterliess einen Schuldenberg von zwei bis drei Milliarden Franken. Es wurden Strafanzeigen gegen den Financier eingereicht.

Auf den Bahamas aufgespürt

Der Pleitier tauchte unter und wurde 1992 von «Blick»-Reportern auf den Bahamas aufgespürt. Erst 1996 wurde er dort verhaftet. Rey nutzte alle ihm zur Verfügung stehenden Rechtsmittel aus.

Am 2. Juni 1998 wurde er schliesslich doch an die Schweiz ausgeliefert. Rund ein Jahr später kam Rey vor das Wirtschaftsstrafgericht des Kantons Bern. Dieses verurteilte ihn zu vier Jahren Zuchthaus.

Der Rechtsstreit mit all seinen Nebenschauplätzen zog sich über Jahre. Nach Reys Entlassung aus dem Gefängnis im Jahr 2000 tauchte er wieder ab - vermutlich nach England. Laut Amtsblatt des Kantons Bern ist sein derzeitiger Aufenthaltsort unbekannt.

(fest/sda)

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