Fasnachtsauftakt und Gansabhauet

publiziert: Freitag, 11. Nov 2005 / 16:20 Uhr / aktualisiert: Freitag, 11. Nov 2005 / 20:10 Uhr

Bern - Am 11.11. um 11.11 Uhr hat die «fünfte Jahreszeit», die Fasnacht, begonnen. Auch in mehreren Deutschschweizer Städten ist der Martinitag Auftakt zum Fasnachtstreiben.

Die Guggen feierten lautstark die Eröffnung der Fasnacht.
Die Guggen feierten lautstark die Eröffnung der Fasnacht.
Der Beginn der Fasnacht zu Martini entspricht einem Brauch aus vorreformatorischer Zeit. In mehreren Deutschschweizer Städten erinnerten Guggenmusiken die Passanten am Freitag lautstark daran, dass es wieder soweit ist. Die eigentliche Fasnacht findet in den meisten dieser Orte jedoch erst im Februar statt.

Pünktlich um 11.11 Uhr erschallte denn auch auf dem Zürcher Hirschenplatz das traditionelle Guggenkonzert. Die Fasnächtler bliesen und trommelten auf ihren Instrumenten und begeisterten mit ihren kunstvollen Kostümen hunderte von Menschen, die das Spektakel Kopf an Kopf bestaunten.

Neungängiges Schlachtplatten-Menü

In der jurassischen Ajoie wird der Heilige Martin noch traditionell mit einem neungängigen Schlachtplatten-Menü gefeiert. Dabei war der demütige, in einer kargen Klause lebende Mönch alles andere als ein Schlemmer und Prasser.

Wirklich zu ihm gehörig ist nur die Martinigans. Der Legende nach soll sich der spätere Heilige in einem Gänsestall versteckt haben, als er von seiner Wahl zum Bischof erfuhr. Aus Rache dafür, dass ihn das Federvieh durch sein Geschnatter verriet, liess er es schlachten und braten.

In dieser Legende dürften auch die Wurzeln der traditionellen «Gansabhauet» in Sursee LU liegen: Leute im roten Mantel und mit Sonnenmaske versuchten auch am Freitag, die Hälse von zwei aufgehängten toten Gänsen mit einem Schlag zu durchtrennen. Die Kinder vergnügten sich derweil mit dem «Chäszänne», dem Grimassenschneiden.

(bert/sda)

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