Es sind vor allem die Einnahmen, die der Expo Probleme machen. Der
Ertrag aus dem Ticketverkauf wird laut Burgener zwischen 100 bis
110 Millionen Franken tiefer liegen als erwartet. Beim Parking
werde sich der Verlust auf 45 bis 55 Millionen belaufen und bei den
übrigen Einnahmen (Kioske, Events, Schifffahrt, Beherbergung usw.)
auf 95 bis 105 Millionen.
Kostenseitig betrage die Überschreitung nach wie vor um die
15 Millionen Franken, so, wie es die Expo an ihrer
Halbzeit-Konferenz anfang August bekannt gegeben hatte, sagte
Burgener. Das Bundesengagement beträgt mittlerweile insgesamt
836 Mio. Franken. Laut Burgener reicht die Liquidität bis Ende Jahr
sicher aus.
Bei der SVP hat man kein Verständnis für das Ansinnen der Expo. «Es
ist ein Frechheit, dass die Expo den Bund wieder anbettelt», sagte
Pressesprecher Yves Bichsel.
Auch die Fraktion der Grünen Partei werde einen erneuten Antrag für
einen Zusatzkredit bekämpfen, wie deren Generalsekretär Hubert
Zurkinden sagte. Die Grünen hätten mit Blick auf immer neue
Kreditbegehren das Gefühl, angelogen zu werden.
Die Expo sei zwar eine tolle Sache, sagte CVP-Sprecherin Béatrice
Wertli. Aber die Expo habe Misskalkulationen gemacht: erst bei den
Sponsoren, nun bei den Einnahmen.
Die Expo sei ein Riesenerfolg, sagte SP-Sprecher Jean-Philippe
Jeannerat; sie habe kompetent gearbeitet, die Kosten im Griff, und:
«Die Dienstleistungen stimmen.» Der Zusatzkredit sei «eine
Notwendigkeit bei einer ausserordentlichen Übung».
Die FDP warne davor, die Expo.02 auf einen reine Finanzübung zu
reduzieren, sagte deren Generalsekretär Guido Schommer. Der neue
Antrag komme nicht überraschend. Die Expo habe schon früher auf
Risiken hingewiesen.
(ms/sda)