Fassbinder-Stück uraufgeführt

publiziert: Sonntag, 7. Okt 2007 / 08:00 Uhr

Stuttgart - 25 Jahre nach dem Tod des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) hat das Theater Stuttgart am Samstag seinen Film «Die dritte Generation» auf die Bühne gebracht. In der schwarzen Komödie geht es um Terror, Rote Armee Fraktion (RAF) und den «Deutschen Herbst».

Rainer Werner Fassbinder brachte den Film 1979 in die Kinos. (Archivbild)
Rainer Werner Fassbinder brachte den Film 1979 in die Kinos. (Archivbild)
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Eng am Drehbuch des Fassbinder-Films bleibend gelang es Intendant Hasko Weber nicht, alle der 800 Zuschauer der Uraufführung vom schwierigen Stoff zu überzeugen.

Webers erster Versuch, einen Film-Stoff für die Bühne umzusetzen, wurde am Ende aber doch mit langem Applaus bedacht.

Das Staatstheater Stuttgart hatte die Rechte für die Verarbeitung des Fassbinder-Films für seine derzeit laufenden Projektwochen zum RAF-Terror im «Deutschen Herbst» erworben.

Kritik von allen Seiten

Fassbinder hatte sich mit dem 1979 uraufgeführten Film zwischen alle Stühle gesetzt: linken Aktivisten erschien das Stück als Verrat, weil ihre jüngsten Idole lächerlich gemacht wurden; der anderen Seite war es ästhetisch zu wirr und ideologisch unhaltbar.

Das Schauspielhaus Stuttgart setzt sich in diesen Wochen mit insgesamt 72 Aufführungen, Ausstellungen und Lesungen mit dem Terror der RAF vor 30 Jahren auseinander.

Fassbinders «Die dritte Generation» dreht sich um eine Gruppe gelangweilter junger Leute in Berlin, die sich im Terrorismus übt, ohne zu bemerken, dass sie manipuliert wird.

Fassbinder verarbeitete darin die Entführung und Ermordung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer durch die RAF im Herbst 1977.

(rr/sda)

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