Fast ein Drittel der Hungerhilfe erreicht nicht Betroffene

publiziert: Mittwoch, 24. Jan 2007 / 13:11 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 24. Jan 2007 / 13:44 Uhr

Rom - Die internationale Nahrungshilfe für hungernde Menschen sollte nach Auffassung der UNO-Welternährungsorganisation FAO effizienter gestaltet werden. Fast ein Drittel der weltweiten Lebensmittelhilfe kommt nicht bei den Hungernden an.

Hungerhilfe sollte besser auf Geldspenden und Gutscheine zum Erwerb von Lebensmitteln vor Ort umgestellt werden.
Hungerhilfe sollte besser auf Geldspenden und Gutscheine zum Erwerb von Lebensmitteln vor Ort umgestellt werden.
Viele Kritikpunkte an der Hungerhilfe seien zwar unbegründet, jedoch könne sie verbessert werden, heisst es im Jahresbericht der FAO, der in Rom veröffentlicht wurde.

Statt Lebensmittel zu liefern, sollten Hilfsleistungen wo immer möglich als Geldspenden oder in Form von Gutscheinen erbracht werden. Grösstes Problem sei, dass die wichtigsten Geberländer rund die Hälfte ihres Budgets für heimische Produzenten und Transporte aufwänden.

Derzeit würden etwa zehn Millionen Tonnen Güter jährlich weltweit an rund 200 Millionen bedürftige Menschen verteilt, berichtete die FAO weiter. Die Kosten beliefen sich auf schätzungsweise zwei Milliarden Dollar. Rund ein Drittel dieser Spenden gehe allerdings verloren.

An Bedingungen gebunden

Problematisch sei vor allem, dass bis zu 90 Prozent der Lieferungen an Bedingungen «gebunden» seien. Dies verhindere eine effektive Arbeit der Hilfsorganisationen. So hätten die USA, als grösstes Geberland der Welt, eine Reihe von Bestimmungen, die die Beschaffung der Lebensmittel im eigenen Markt erzwängen.

Zudem könnten Lebensmittellieferungen die Agrarmärkte der Bezugsländer schädigen, bemängelte die FAO. Marktpreise würden kaputt gemacht, die heimische Produktion gesenkt und die Marktentwicklung geschädigt.

Auf den Märkten verkauft

Von den Lebensmittelhilfen, die bilateral zwischen Regierungen ausgehandelt wurden, werde etwa ein Viertel auf den Märkten der armen Länder verkauft, statt dass die Mittel an Hungernde verteilt würden. Bei akuten Hungerkatastrophen sei die Versorgung mit Lebensmitteln zwar weiterhin notwendig, heisst es in dem Bericht.

Dennoch müsse das Gros der Hungerhilfe auf Geldspenden und Gutscheine zum Erwerb von Lebensmitteln vor Ort umgestellt werden. «Lebensmittelhilfe, die ganz zielgerichtet unsichere Haushalte und bedürftige Menschen erreicht, kann den Effekt der Handelsverschiebung minimieren.»

(fest/sda)

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