Anzahl drastisch gestiegen

Fast ein Drittel der Menschen ist zu dick

publiziert: Donnerstag, 29. Mai 2014 / 07:42 Uhr
Praktisch jeder dritte leidet an Übergewicht. (Symbolbild)
Praktisch jeder dritte leidet an Übergewicht. (Symbolbild)

Seattle - Wer zu viel wiegt, erkrankt eher an Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Leiden. Eine neue Studie zeigt nun, dass die Zahl der übergewichtigen Menschen weltweit in den vergangenen Jahrzehnten drastisch gestiegen ist. Experten sehen diese Entwicklung mit Sorge.

14 Meldungen im Zusammenhang
Der Studie zufolge ist ein Drittel der Weltbevölkerung übergewichtig oder fettleibig. Für die Übersichtsstudie wurden Daten aus über 180 Ländern, darunter auch der Schweiz, ausgewertet. Wogen 1980 noch 857 Millionen Menschen weltweit zu viel, waren es 2013 bereits 2,1 Milliarden Menschen.

Das ist ein klar überproportionaler Anstieg im Vergleich zum Wachstum der Weltbevölkerung. Die Entwicklung treffe auf Industrie- und Entwicklungsländer gleichermassen zu, schreiben die Autoren der Studie.

BMI als Kriterium

Mehr als die Hälfte der besonders stark übergewichtigen Menschen lebt laut der Studie in zehn Ländern: Dazu gehören die USA, China, Indien und Deutschland. Die Forscher um Marie Ng vom Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der Universität von Washington stellten ihre Ergebnisse im britischen Journal «The Lancet» vor.

Als Kriterium für Übergewicht nutzten die Wissenschaftler in ihrer Studie den sogenannten Body-Mass-Index (BMI), der sich aus der Körpergrösse und dem Körpergewicht eines Menschen ableitet. Wer einen BMI zwischen 25 und 29,9 hat, ist übergewichtig, bei Werten von 30 oder höher spricht man von Fettleibigkeit oder Adipositas. Dabei wird das Gewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Grösse (Meter).

USA liegt vorn, Naher Osten holt auf

«Fettleibigkeit ist ein Problem, das Menschen jeden Alters und Einkommens betrifft - überall», sagte der IHME-Direktor Christopher Murray. Von den insgesamt 671 Millionen Menschen, die einen BMI von 30 oder höher haben, lebe der grösste Anteil in den USA. Den stärksten Anstieg bezüglich Adipositas gab es in den vergangenen drei Jahrzehnten in Ländern des Nahen Ostens, darunter Ägypten, Saudi-Arabien und Oman.

Mit besonderer Sorge sehen die Forscher die Entwicklung, dass auch immer mehr Kinder und Jugendliche übergewichtig oder fettleibig sind. «Wir wissen, dass Adipositas im Kindesalter ernsthafte nachgeschaltete Gesundheitseffekte hat, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und viele Krebsformen», sagte die Autorin Marie Ng.

Fast jeder zweite Schweizer übergewichtig

Bei den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz ist der Studie zufolge etwa jeder fünfte übergewichtig, rund jeder fünfzehnte ist sogar fettleibig. Bei den Menschen über 20 Jahren ist der Anteil mit zu hohem BMI noch grösser. So sind laut der Untersuchung hierzulande rund 57 Prozent dieser Männer und 40 Prozent dieser Frauen übergewichtig.

In einem begleitenden Kommentar zur Studie würdigt Klim McPherson von der Oxford-Universität die Arbeit von Marie Ng und ihren Kollegen. Auch wenn die Autoren aufgrund der grossen und inhomogenen Menge an Informationen einige Datenmodellierungen haben vornehmen müssen, verschleiere dies nicht die Wahrheit, die hinter diesen Daten stecke. McPherson ruft die Politik dazu auf, mehr gegen das zunehmende Problem Adipositas zu unternehmen.

Neben falscher Ernährung und zu wenig Bewegung zählen auch bestimmte Medikamente, Stress, Schlafmangel und genetische Veranlagungen zu den Ursachen von Übergewicht und Fettleibigkeit.

(awe/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Ithaca - Experimentierfreudige Feinschmecker wiegen weniger, fühlen sich gesünder ... mehr lesen
Experimentierfreudige Gourmets haben im Vergleich zu den weniger aufgeschlossenen Essern einen niedrigeren Body Mass Index (BMI).
Fettleibigkeit ist für viele Amerikaner ein grosses Problem.
Washington - Amerika bekommt sein ... mehr lesen
Wie weit führt Übergewicht? (Symbolbild)
London - Übergewicht führt laut einer ... mehr lesen
Philadelphia - Vermeintliche «Schlankheitspillen» werden in den USA derzeit zwar ... mehr lesen
Wer eine solche Pille zu sich nimmt, sollte sich gut informieren. (Symbolbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Zu viel Fleisch ist nicht gut.
Saint Paul - Die zunehmende Verbreitung der westlichen Ernährung gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung ebenso wie die unseres Planeten. Das berichten die amerikanischen Forscher David Tilman ... mehr lesen
Kino Worchester - 43 Zentimeter Sitzbreite ... mehr lesen
Die Kinositze werden immer enger für die Gesellschaft.
Das Risiko erhöht sich um zehn Prozent.
Philadelphia/Baltimore - Kinder, die ... mehr lesen
Rom - Wissenschaftler des zum ... mehr lesen
Süsse Verführung - der Magen meldet dem Gehirn, wenn er voll ist.
Man isst, was man ist. (Symbolbild)
Triest - Forscher der Università di Trieste und des Istituto Burlo Garofolo haben Zusammenhänge zwischen dem menschlichen Erbgut und der Bevorzugung bestimmter Nahrungsmittel aufgedeckt. ... mehr lesen
London - Das Schlafen in einem Raum ... mehr lesen
Ein zu helles Schlafzimmer ist nicht gut.
Bald mit abstossendem Zusatz?
London - Die Nahrungsmittelindustrie sollte wie die Tabakindustrie reguliert werden, da Fettsucht weltweit ein grösseres Gesundheitsrisiko darstellt als das Rauchen. Consumers ... mehr lesen
Mehr als jeder dritte Erwachsene weltweit ist zu dick. In einer am Freitag veröffentlichten Studie des in London ansässigen Overseas Development Institute (ODI) heisst es, 1,46 Milliarden Erwachsene - mehr als ein Drittel aller Erwachsenen weltweit - seien fettleibig oder übergewichtig. mehr lesen 
Peking - Zunehmender Wohlstand und mangelnde Bewegung lassen die ... mehr lesen
Die 20- bis 39-Jährigen sind die am «wenigsten aktiven» Erwachsenen Chinas.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Man solle nicht nur auf den Stromverbrauch schauen, sondern auch auf den Energieverbrauch von Gebäuden.
Man solle nicht nur auf den Stromverbrauch ...
Dübendorf, St. Gallen und Thun, 21.03.2023 - Die Abschaffung der Sommerzeit ist ein häufig - und hitzig - diskutiertes Thema. Dabei wird oft nur der Aspekt des Stromverbrauchs durch künstliche Beleuchtung betrachtet. mehr lesen 
Gemäss dem Bericht «Survival of the Richest» hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung seit Beginn der Corona-Pandemie fast zwei Drittel des gesamten globalen Vermögenszuwachses ... mehr lesen
Der Oxfam-Bericht zeigt, dass die Vermögen der Milliardäre weltweit täglich um 2,7 Mrd. Dollar gestiegen ist.
Das Wohn- und Umzugsverhalten hat sich in der Schweiz während der Corona-Pandemie nur leicht verändert. Eine Präferenz für weniger dicht besiedelte Gebiete war festzustellen, der Effekt fiel allerdings bescheiden aus. Dies zeigt die Publikation «Wohnpräferenzen im Zuge der Corona-Pandemie». mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 9°C 16°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 11°C 17°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 9°C 14°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Bern 10°C 16°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 10°C 17°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 10°C 17°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 9°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten