Fedcup-Duell der Unerfahrenen gegen Österreich

publiziert: Samstag, 9. Jul 2005 / 00:12 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 9. Mrz 2006 / 12:01 Uhr

Die Playoff-Partie um den Aufstieg in die Weltgruppe I im Fedcup zwischen der Schweiz und Österreich in Lausanne präsentiert sich sehr offen. Die Hoffnungen im Schweizer «Küken-Team» ruhen primär auf Timea Bacsinszky.

Das Team Schweiz.
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Die Partie wird am Samstag um 12 Uhr mit der Partie wischen Stefanie Vögele (WTA 1024) und Österreichs Nummer 1 Yvonne Meusburger (135) eröffnet. Anschliessend trifft Bacsinszky (280) auf Tamira Paszek, die noch kein Ranking aufweist.

Am Sonntag spielen zuerst die Nummern 1 und dann die Nummern 2 gegeneinander, ehe im allfälligen Showdown wohl Myriam Casanova und Bacsinszky auf die Zwillingsschwestern Sandra und Daniela Klemenschits treffen würden.

Bacsinszky mit ungewissem Formstand

Die gerade erst 16 Jahre alt gewordene Bacsinszky hat nach einer Fussverletzung erst vor zehn Tagen wieder mit dem Training begonnen. Das macht es nicht einfacher, ihren Exploit aus dem April zu wiederholen, als sie gegen die Slowakei zuerst beide Einzel und dann mit Casanova auch noch das Doppel gewann.

«Ich bin sicher nicht in einer olympischen Form, aber ich werde alles für das Team tun», sagte die realistische Lokalmatadorin, die auf der edlen Anlage des TC Stade Lausanne wirklichen Heimvorteil geniessen wird.

Bereits heute Samstag wird Bacsinszky einem wirklichen Formtest unterzogen. Sie misst sich mit der 14-jährigen Tamira Paszek, die am vergangenen Wochenende in Wimbledon den Final der Juniorinnen-Konkurrenz erreichte und ebenfalls zu den grossen Hoffnungen im Frauentennis zählt.

Die unweit der Schweizer Grenze in Dornbirn wohnende Vorarlbergerin hat die Umstellung vom schnellen Rasen auf den (durch viele Regenfälle noch langsameren) Sandplatz offensichtlich gut verkraftet: «Ich habe gut trainiert und freue mich auf das Wochenende.»

Das Debüt von Vögele

Erstmals für eine Einzelpartie nominiert wurde Stefanie Vögele. Die 15-jährige Aargauerin, die im Swiss-Tennis-Leistungszentrum in Biel trainiert, machte 2003 erstmals auf breiterer Ebene auf sich aufmerksam, als sie im südafrikanischen Sun City das «Nike Junior Tour International Masters» für sich entschied.

Das Talent, das Experten vor allem auch durch variable Schläge beeindruckt, hat sich zuletzt auch schon an Future-Turnieren versucht. Sie geht unbelastet an ihren Einsatz heran: «Natürlich werde ich etwas mehr Druck verspüren als bei einem normalen Turnier, aber ich freue mich einfach, dass ich spiele.»

Casanova in der Hinterhand

Vögeles Einsatz beruht auch auf der eher überraschenden Tatsache, dass Myriam Casanova heute nicht spielt. Die 20-jährige Rheintalerin, seit letztem August so gut wie zurückgetreten, aber mit einem Herz für den Fedcup, zog sich vor einigen Wochen im Aufbautraining einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und fühlt sich noch nicht hundertprozentig fit.

Sie lässt aber alle Möglichkeiten für Sonntag offen: «Es war auch ein wenig mein Entscheid, am Samstag nicht zu spielen. Ich kann mir aber gut vorstellen, am Sonntag Einzel und Doppel zu bestreiten.»

Old Lady Meusburger

Yvonne Meusburger ist zwar erst 21, zumindest heute muss sie sich aber vorkommen wie eine «Grand Old Lady». Sie ist fünf Jahre älter als die zweitälteste Spielerin, die heute auf den Platz geht.

Im Fedcup hat sie ihre Stärke heuer schon bewiesen, als sie Österreich beim ehrenvollen 1:4 gegen Frankreich in Pörtschach mit einem Coup gegen die Melbourne-Halbfinlistin Nathalie Dechy in Führung brachte.

Die zweite Begegnung Vergleich zwischen den auch in Lausanne hervorragende Beziehungen pflegenden Nachbarn Schweiz und Österreich -- Patty Schnyder/Emmanuelle Gagliardi hatten 2000 den ersten für sich entschieden -- erscheint auch deshalb so offen, weil die einzige Konstante die Unerfahrenheit ist. Die vier heutigen Einzelspielerinnen totalisieren 16 Fedcup-Partien -- weniger als Casanova (21), gegen die aber mangelnde Matchpraxis spricht.

Severin Lüthi auf der Bank

Eine Neuerung gibt es im Schweizer Staff. Severin Lüthi hat Annemarie Rüegg als Captain abgelöst und soll auf dem Platz noch besseren Kontakt zu den Spielerinnen gewährleisten.

Der Berner, seit Jahren auch Assistenztrainer im Davis-Cup-Team, sieht seine Rolle nicht viel anders als bisher: «Im Training war ich die ganze Woche wie sonst auch mit Ivo (Werner, der Trainer -- Red.) auf dem Platz, bei den Spielen werde ich einfach noch eine Reihe weiter vorne sitzen.»

Programm
Samstag, 11.45 Uhr: Eröffnungszeremonie. 12.00: Vögele - Meusburger, gefolgt von Bacsinszky - Paszek.

Sonntag. 11.00: Bacsinszky - Meusburger, gefolgt von Vögele - Paszek, gefolgt von Bacsinszky/Casanova - Sandra Klemenschits/Daniela Klemenschits.

Teams
Schweiz: Timea Bacsinszky (WTA 280), Stefanie Vögele ( 1024), Myriam Casanova, Gaëlle Widmer (341), Captain Severin Lüthi).

Österreich: Yvonne Meusburger (WTA 135), Tamira Paszek, Sandra Klemenschits (568), Daniela Klemenschits (812), Captain Alfred Tesar).

(von Marco Keller, Lausanne/Si)

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