Federer erstmals seit fünf Jahren im Bercy-Viertelfinal

Federer benötigte im ersten Vergleich mit dem hoch talentierten, aber noch etwas unkonstanten 20-Jährigen nur gerade 70 Minuten zum Sieg. Den ersten Durchgang sicherte er sich in nur 26 Minuten, das entscheidende Break zum 3:1 schaffte er mit einem butterweichen Slice-Lob.

Im zweiten Satz wehrte Cilic bei 3:5 drei Matchbälle ab, der 13-fache Sieger von Grand-Slam-Turnieren servierte anschliessend aber problemlos aus, den Sieg sicherte er sich mit einem Ass nach dem zweiten Aufschlag.

Dieser zweite Aufschlag, den viele Experten als den besten auf der Tour bezeichnen, war ohnehin die Hauptwaffe. Im ersten Satz gewann der Baselbieter nach de zweiten Ball sagenhafte 89 Prozent aller Punkte, am Schluss betrug das Total immer noch 71 Prozent. Zum Verleich: Der lange Kroate musste sich in dieser Sparte mit 36 Prozent bescheiden.

Revanche gegen Blake

Gegen Blake kommt es nun zu jener Revanche, die letzte Woche platzte, weil der Amerikaner im Viertelfinal von Base überraschend an Feliciano Lopez scheiterte. Beim letzten Aufeinandertreffen kassierte Federer im Viertelfinal der Olympischen Spiele von Peking eine seiner bittersten Karriere-Niederlagen überhaupt. In den vorherigen acht Partien setzte er sich gegen Blake aber stets durch.

Es ist erst das dritte Mal nach 2002 und 2003, dass die Zuschauer Federer im Palais Omnisports de Bercy auch am Freitag noch im Einsatz sehen. Federer hatte bisher noch an keinem Masters-Series so wenig Erfolg wie in Paris und könnte mit einem Sieg gegen Blake erstmals in die Runde der letzten vier einziehen.

Dementsprechend zufrieden ist Federer mit dem bisherigen Verlauf des Turniers: «Meine Auslosung war nicht gerade einfach mit einem Startgegner wie Robin Söderling, der in guter Form ist. Ich zeigte gute Leistungen, was auf diesem Court nicht immer der Fall war. Deshalb bin ich erleichtert, mich im Viertelfinal wiederzufinden.»

Im Halbfinal könnte Federer auf Jo-Wilfried Tsonga (Dreisatzsieg gegen Novak Djokovic) oder Andy Roddick treffen. Der Amerikaner besiegte Gilles Simon und qualifizierte sich so als sechster Spieler fürs Masters.

Paris. Masters-Series-Turnier (2,27 Mio Euro/Halle). Achtelfinals:
Roger Federer (Sz/2) s. Marin Cilic (Kro) 6:3, 6:4. Rafael Nadal (Sp/1) s. Gaël Monfils (Fr/16) 6:3, 6:2. Jo-Wilfried Tsonga (Fr/13) s. Novak Djokovic (Ser/3) 6:4, 1:6, 6:3. Andy Murray (Gb/4) s. Fernando Verdasco (Sp/15) 6:3, 7:6 (8:6). Nikolai Dawydenko (Russ/6) s. Tomas Berdych (Tsch) 6:1, 6:1. Andy Roddick (USA/7) s. Gilles Simon (Fr/10) 6:3, 7:5. David Nalbandian (Arg/8) s. Juan Martin Del Potro (Arg/9) 6:4, 6:0. James Blake (USA/11) s. Philipp Kohlschreiber (De) 6:4, 6:4.

(smw/Si)