Murray eliminiert

Federer greift nach der Wimbledon-Krone

publiziert: Freitag, 10. Jul 2015 / 20:00 Uhr / aktualisiert: Samstag, 11. Jul 2015 / 00:05 Uhr
Roger Federer erreicht zum 10. Mal den Wimbledon-Final.
Roger Federer erreicht zum 10. Mal den Wimbledon-Final.

Roger Federer ist in beeindruckender Manier in seinen zehnten Wimbledon-Final eingezogen. Der siebenfache Champion liess im Halbfinal der britischen Hoffnung Andy Murray kaum eine Chance und siegte in gut zwei Stunden 7:5, 7:5, 6:4. Im Final wartet nun Novak Djokovic.

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Der BBC-Experte Andy Roddick hatte bereits vor der Halbfinal-Partie Federer gegen Murray den Schweizer als den «König von Wimbledon» betitelt. Auf dem Platz rechtfertigte der bald 34-jährige Baselbieter danach die Einschätzung des Amerikaners, der Federer dreimal in einem Wimbledon-Final unterlegen war. Der 17-fache Major-Sieger zeigte auf dem ausverkauften Centre Court des All England Lawn Tennis and Croquet Club eine beeindruckende Leistung, die ihm wohl trotz der guten Auftritte in den letzten zehn Tagen nicht mehr viele zugetraut hatten. «Es war definitiv eines der besten Spiele in meiner Karriere», so Federer. Wie stark er spielte, merkte er nach der Partie, als ihm auf dem Weg in die Kabine die Menschen alle applaudiert hätten. Dies sei nicht oft der Fall gewesen.

Die Basis zum Erfolg legte Federer einmal mehr mit seinem Service, der erneut vorzüglich funktioniert. Nachdem er gleich im ersten Game der Partie einen Breakball gegen sich hatte, den er mit einem Aufschlagwinner abwehrte, kam er in der Folge bei eigenem Service nie mehr in Bedrängnis. Und dies notabene gegen Murray, den neben Novak Djokovic besten Returnspieler der Welt. 76 Prozent der ersten Aufschläge Federers, nach denen der Schweizer 84 Prozent der Punkte verbuchte, landeten im Feld, insgesamt schlug der Schweizer 20 Asse. «Es war frustrierend, er hat fantastisch aufgeschlagen», sagte Murray, der jeden dritten Aufschlag nicht zu retournieren vermochte.

Hervorragende Servicegames

Dank seinem Service kontrollierte Federer das dritte Duell in Wimbledon gegen Murray, nachdem sich die beiden vor drei Jahren innerhalb von vier Wochen im Wimbledon- und Olympia-Final auf dem «heiligen Rasen» gegenüber gestanden waren. Auch wenn er bis Mitte des zweiten Satzes von der Grundlinie der schwächere Spieler war, setzte Federer dank seinen souveränen Servicegames Murray je länger ein Satz dauerte je mehr unter Druck. Beim Stand von 6:5 kam der Schweizer zu seinen ersten Chancen beim Aufschlag des Schotten, die zweite Gelegenheit nutzte er nach einem schwachen Angriffsball Murrays mit einer Rückhand in die Füsse der Weltnummer 3 resolut zur Satzführung.

Wesentlich dramatischer verlief das Ende des zweiten Durchgangs. Nachdem Federer früh eine Breakchance nicht hatte nutzen können, avancierte das zehnte Game beim Stand von 4:5 aus Sicht Murrays zum grossen Spektakel. Eine knappe Viertelstunde lang wogte das Game hin und her, wobei Murray immer wieder versuchte, die Stimmung im Publikum, das frenetisch mitging, aufzuheizen. Der Schotte wehrte fünf Satzbälle des Schweizers ab, drei davon in Serie, und verwertete seinerseits den fünften Spielball zum 5:5.

Trotz der verpassten Chancen blieb Federer cool. Er brachte sein nächstes Aufschlagspiel zu Null durch und nutzte wenige Minuten später am Netz seinen sechsten Satzball bei Aufschlag Murray zur 2:0-Satzführung. Ein ähnliches Bild präsentierte sich auch im dritten Durchgang, als Federer bei 5:4 aufs Tempo drückte und unter anderen dank einem brillant aus dem Handgelenk geschlagenen Passierball zu seinem ersten Matchball kam, den er nach einem Fehler Murrays gleich verwertete. Obwohl er in drei Sätzen gewonnen habe sei die Partie aber eng gewesen, sagte Federer. «Es war nicht so, dass er keine Chance hatte.»

Die Neuauflage des Finals von 2014

Im Final kommt es nun zur Neuauflage des letztjährigen Finals, als Federer Novak Djokovic in fünf Sätzen unterlegen war. Der Weltranglisten-Erste aus Serbien setzte sich gegen den Wawrinka-Bezwinger Richard Gasquet 7:6 (7:2), 6:4, 6:4 durch. Bei strahlendem Sonnenschein schaffte es der in Neuenburg wohnhafte Franzose nur im ersten Satz, die Weltnummer 1 zu fordern. Im Tiebreak konnte Gasquet sein Niveau aber nicht mehr halten. Djokovic zog mit seinem 51. Einzelsieg in Wimbledon mit Björn Borg, der in der Royal Box Platz genommen hatte, gleich und erreichte in seinem 27. Grand-Slam-Halbfinal seinen 17. Final.

«Er ist der beste Spieler der letzten Jahre», sagte Federer, der 20 von 39 Duellen gegen den Serben gewann. Klar ist, dass Federer in seiner derzeitigen Verfassung nicht als Aussenseiter in den Final steigen wird. Ihm bietet sich am Sonntag nicht nur die Chance zur Revanche, mit seinem achten Titel im Südwesten Englands und dem insgesamt 18. Grand-Slam-Titel könnte er William Renshaw und Pete Sampras überflügeln und damit zum alleinigen Rekordsieger in Wimbledon avancieren. «Es spielt keine Rolle, ob es mein erster oder achter Titel wäre. Wichtig ist, dass ich die Möglichkeit habe, den Wimbledon-Titel zu gewinnen.»

(bg/Si)

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