Federer souverän in die 2. Runde

Federer erreichte damit in Roland Garros erstmals seit 2001, als er in seinem allerersten Viertelfinal in einem Grand-Slam-Turnier dem Spanier Alex Corretja unterlegen war, die 2. Runde.

Als wolle er die Enttäuschungen der vergangenen zwei Jahre so schnell als möglich vergessen machen, als er in der Startrunde ohne Satzgewinn am Marokkaner Hicham Arazi beziehungsweise am Peruaner Luis Horna gescheitert war, nahm Federer diesmal sein Pensum in Angriff. Nach 20 Minuten hatte er den ersten Satz für sich entschieden, nach einer weiteren halben Stunde war auch der zweite Durchgang beendet, und im dritten war die Gegenwehr der überforderten Nummer 110 nach zwei weiteren Servicedurchbrüchen in Folge endgültig gebrochen.

Vliegen war in der 3. Qualifikations-Runde ausgeschieden, kam dann aber als Lucky Loser weiter. Zuletzt hatte der bald 22-Jährige Anfang Mai in Barcelona für Aufsehen gesorgt, als er unter anderen Federers einstigen "Angstgegner" David Nalbandian geschlagen und die Halbfinal erreicht hatte. In der Woche vor dem ATP-Turnier hatte die Nummer 110 der Weltrangliste, die in Roland Garros erst das zweite Major-Turnier bestritt, in der katalanischen Metropole allerdings den Final des Challenger-Turniers gegen Stanislas Wawrinka verloren.

Gegen den wieder erstarkten Kiefer, der vor vier Jahren die Nummer 4 der Welt war und zur Zeit im Ranking an 34. Stelle geführt wird, liegt Federer in der Bilanz mit 2:3 Siegen im Hintertreffen. Auf Sand sind sich die beiden indes noch nie begegnet.

Nach Andre Agassi ist mit Rainer Schüttler ein weiterer hoch eingestufter Spieler ausgeschieden. Der als Nummer 7 gesetzte Wahl-Schweizer unterlag Xavier Malisse (ATP 54) ohne Satzgewinn und setzte damit den Negativtrend dieses Jahres fort, den er mit dem Erreichen des Finals von Monte Carlo beendet geglaubt hatte. Für Schüttler war es die 10. Startniederlage des Jahres.

Zwei weitere (sentimentale) Favoriten des Publikums zogen den Kopf nur mit grösster Mühe aus der Schlinge. Die von Heinz Günthardt betreute Jennifer Capriati lag gegen Julia Beygelzimer (Ukr, WTA 116) im Entscheidungssatz 0:3 hinten und würgte sich dann noch mit 6:4 in die zweite Runde und Gustavo Kuerten (Br/28) gewann gegen Nicolas Almagro (Sp, ATP 130) 7:5 im fünften Satz.

(fest/Si)