Federers Schaulaufen im Final

Nur gerade 14 Minuten brauchte er, um Hewitt den ersten Satz abzunehmen. Es war sein erster Satzverlust überhaupt im Turnier.

Hewitts schlechter Beginn

Der Australier begann das Spiel denkbar schlecht. Ihm gelang im ersten Satz nur ein Winner-Schlag. Federer dagegen reihte Service-Winner an Return-Winner.

Im zweiten Satz kam der kampfstarke Hewitt besser auf. Er glich nach einem erneut frühen Rückstand zum 6:6 nach Sätzen aus und rettete sich mit Müh und Not ins Tiebreak.

Ein wahrer Champion zeichnet sich aber dadurch aus, im richtigen Moment präsent zu sein. Hewitt zeigte im Tiebreak Nerven und Federer hingegen nutzte seine Chancen konsequent aus.

Der dritte Satz war erneut ein Schaulaufen Federers. Der Schweizer machte kurzen Prozess und nahm Hewitt alle Aufschlagsspiele ab.

Tennisgeschichte

Mit seiner magistralen Leistung schrieb Federer ein weiteres Kapitel Tennisgeschichte. Kein anderer vor ihm hat seine ersten vier Grand-Slam-Finals alle gewonnen.

Neben dem legendären Rod Laver (Au), der 1969 den Grand Slam holte (Sieg an allen vier Majorturnieren im gleichen Kalenderjahr), sicherten sich nur Jimmy Connors 1974 (Australian Open, Wimbledon, US Open) und Mats Wilander 1988 (Australian Open, Roland-Garros, US Open) drei Grand-Slam-Titel im gleichen Jahr.

Als Konsequenz aus seiner Überlegenheit ist Federers Vorsprung in der Weltrangliste auf die Verfolger grösser als je zuvor. Er wird erstmals ein Tennisjahr als Nummer 1 beenden - obwohl der Computer der ATP Tour das rechnerisch noch nicht bestätigt.

Nach dem US Open beträgt der Vorsprung 2990 Punkte. Alleine an den vier Grand-Slam-Turnieren holte Federer fast so viele Punkte wie der erste Verfolger Andy Roddick in 23 Turnieren.

Den Olympia-Frust hat Roger Federer mit diesem Sieg definitiv abgelegt.

Roger Federer (1) - Leyton Hewitt (4) 6:0, 7:6, 6:0.

(bsk/news.ch)