Fieberhafte Suche nach Attentäter von Anna Lindh

publiziert: Donnerstag, 11. Sep 2003 / 20:09 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 11. Sep 2003 / 20:34 Uhr

Stockholm - Nach dem Tod der schwedischen Aussenministerin Anna Lindh läuft die Suche nach dem Attentäter auf Hochtouren. Das Land steht unter Schock, doch die Regierung hält an der Euro-Abstimmung vom Sonntag fest.

Die Fahndung nach dem etwa 1,80 Meter grossen und rund 30-jährigen Täter, der laut den vielen Augenzeugen wahrscheinlich Schwede ist, blieb bis Donnerstagabend ohne Ergebnis. Der Mann habe "heruntergekommen" gewirkt, hiess es.

Laut Ermittlungschef Leif Jennekvist deutet nichts auf eine längere Planung oder auf Mittäter hin. Die Polizei fahndete in einem Kreis namentlich bekannter Männer nach dem Attentäter. Über Motive mit politischem Hintergrund machte er keine Angaben.

Angriff im Kaufhaus

Seit Wochen hatte die populäre Sozialdemokratin Lindh für den Beitritt zum Euro geworben. Am Mittwoch wurde sie in einem Kaufhaus in Stockholm von einem Unbekannten mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Die 46-jährige Mutter von zwei kleinen Kindern starb heute früh trotz zwei Operationen.

"Man empfindet es als unwirklich, man kann es nicht richtig verstehen", sagte Ministerpräsident Göran Persson unter Tränen. Der Tod Lindhs sei eine "ungeheure Tragödie" für ihre Famile und für ganz Schweden.

Der schwedische Oppositionsführer und Vorsitzende der Konservativen Partei, Bo Lundgren, sprach von einer "unglaublichen Tragödie". Das Attentat sei ein "Angriff auf die offene und demokratische Gesellschaft".

Das Attentat schockiert die Welt

Mit grosser Bestürzung haben europäische Politiker auf den Tod von Lindh reagiert. Spitzenpolitiker aus aller Welt würdigten die herzliche und offene Art der Sozialdemokratin und ihr Engagement für die europäische Intergation.

Bundesrätin Micheline Calmy-Rey ist schockiert und berührt vom gewaltsamen Tod ihrer schwedischen Amtskollegin Anna Lindh. Bundespräsident Pascal Couchepin schrieb im Beileidstelegramm, Lindh sei eine wunderbare Person gewesen. Der deutsche Bundestag legte eine Schweigeminute für Lindh ein.

Der französische Präsident Jacques Chirac und der britische Aussenminister Jack Straw sprachen von einer "schrecklichen Tragödie". Europa habe eine eindrucksvolle und engagierte Persönlichkeit verloren, sagte EU-Aussenbeauftragte Javier Solana.

Euro-Abstimmung wie geplant

Persson kündigte nach einer Kabinettssitzung an, die Euro-Abstimmung werde wie geplant am Sonntag stattfinden. "Es ist sehr wichtig, dass der demokratische Prozess nicht durch eine Gewalttat unterbrochen wird", fügte Persson hinzu.

Der Anschlag auf Lindh ist das erste tödliche Attentat auf einen schwedischen Politiker seit 1986. Damals war Ministerpräsident Olof Palme in Stockholm auf offener Strasse erschossen worden. Der Fall wurde nie aufgeklärt.

(bert/sda)

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