Film-Installationen in Basel

Die Schwedin Miriam Bäckström thematisiert unter dem Titel Rebecka mit einem 40-Minuten-Video und Fotos die Authentizität: Die gefilmte Rede der Frau ist authentisch, aber die Dialoge arrangiert und zudem mit Untertiteln versehen. Und die Leinwand ist von zwei Seiten betrachtbar, womit das Gezeigte zweideutig wird.

Kurator Philipp Kaiser sprach bei der Medienpräsentation von der Dekonstruktion der Authentizität: Rebecka ist nämlich eine Schauspielerin. Gross-Fotos von ihr an Wand und Boden zeigen sie in Posen anonymisiert. Nebenan sind Interviews per Kopfhörer zu hören; weil die Personen anonym bleiben, sind ihre Aussagen bedeutungslos.

Fotos Bäckströms in einem anderen Raum zeigen Wohnungen unlängst verstorbener Personen. Die ruhige, dokumentarische Darstellung bei Tageslicht, teils mit offenen Schränken, entwickelt laut Kaiser erzählerische Qualität. In anderen Projekten hatte Bäckström Alltagsgegenstände - so ein Obdachlosenzelt - ins Museum geholt.

Der Aargauer Alexander Birchler und die Irin Teresa Hubbard arbeiten als Kunstschaffende und -dozenten in Texas zusammen. In Basel zeigen sie ein Video, das in einem modernistischen Fünfziger-Jahre-Haus in Austin spielt und die Grenzen zwischen innen/aussen und Traum/Realität auflöst.

Dabei werden Kausalitäten konventioneller Spielfilme in Frage gestellt, obschon das Künstlerpaar selbst mit Profi-Schauspielern und Regisseuren arbeitet. Drei ebenfalls präsentierte frühere Videoarbeiten der beiden setzen sich ebenfalls mit der Frage nach Sinnzusammenhängen und räumlichen Trennungen auseinander.

Die beiden monographischen Sonderausstellungen sind bis am 18. April zu sehen.

(bsk/sda)