Finanzkrise macht den Euro attraktiver

publiziert: Montag, 29. Dez 2008 / 12:21 Uhr

Brüssel - Mitten in der Finanzkrise steigt das Ansehen des Euro. Die Gemeinschaftswährung erweist sich als stabil. Sie bietet Schutz vor abrupten Wechselkursschwankungen.

Der Euro erweist sich in der Finanzkrise als äusserst stabil.
Der Euro erweist sich in der Finanzkrise als äusserst stabil.
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Die zunächst vielfach geschmähte Einheitswährung, bisweilen als «Teuro» gebrandmarkt, wird in turbulenten Zeiten zum Rettungsanker. Neue EU-Länder in Mittel- und Osteuropa stehen dem Euro weniger skeptisch gegenüber als noch vor einem Jahr.

Die Slowakei hat ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Schulden und Inflation in den Griff bekommen. Sie gibt als erstes Land des früheren Ostblocks ab Januar Euro und Cent aus. Damit umfasst die Euro-Zone neu 16 EU-Länder mit knapp 329 Mio. Einwohnern.

Noch kein Siegeszug

Von einem Siegeszug des Euro in den Ländern, die ab 2004 zur EU stiessen, kann aber nicht die Rede sein. Vor der Slowakei bekamen nur das kleine Slowenien, das zum früheren Jugoslawien gehörte, und die Inseln Malta und Zypern die Eintrittskarte in den Euro-Club.

Neue Kandidaten sind rar. Im «Vorzimmer des Euro», dem Europäischen Wechselkursmechanismus, harrt seit längerem ein altes EU-Mitglied aus: Dänemark.

Dänemark erfülle die Beitrittskriterien, sagt Währungskommissar Joaquín Almunia. Das Land hat jedoch eine vertragliche Ausnahmeklausel. Kopenhagen ist deshalb - wie Grossbritannien - nicht zur Euro-Übernahme verpflichtet.

Die Briten begannen angesichts der dramatischen Talfahrt ihres Pfunds eine öffentliche Debatte. Wirtschaftsminister Peter Mandelson, ein früherer EU-Kommissar, kündigte bereits an, auf lange Sicht sei der Beitritt zur Euro-Zone angepeilt.

Kleine Fortschritte

In Mittel- und Osteuropa diagnostizieren Almunia und seine Mitarbeiter nur kleine Fortschritte. Polen, mit Abstand das grösste Land der Region, nennt immerhin ein Datum für die Euro-Mitgliedschaft: 2012. Für Rumänien steht 2014 im Raum.

Die von hohen Inflationsraten gebeutelten baltischen Länder verzichten hingegen auf Termine. In Lettland brennt sogar das Haus: Wegen akuter Finanznot in Riga geben EU, Internationaler Währungsfonds (IWF) und andere insgesamt 7,5 Mrd. Euro.

Lettland könne frühestens 2012 beitreten, heisst in inoffiziell bei der EU. Für Estland und Litauen sehen die Chancen mit einem möglichen Termin 2010/11 etwas besser aus. Für Ungarn, das am Rande der Staatspleite stand, und Tschechien, das im kommenden Halbjahr die EU-Amtsgeschäfte führt, fehlen bislang jegliche Daten.

Ohne Eigenwerbung

Trotz des verbesserten Ansehens der Gemeinschaftswährung verzichtet der Euro-Club auf lautstarke Eigenwerbung. Das zehnjährige Jubiläum - am 1. Januar 1999 startete der Euro zunächst als Buchgeld - wird in Brüssel diskret übergangen.

Die Champagnerflaschen bleiben zu. «Der Euro funktioniert», lautet das lapidare Fazit von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.

(Christian Böhmer/dpa)

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