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Keine Chance auf Bronce
Finnland U18-Weltmeister - Schweiz verlor gegen Schweden 1:7 im Bronzespiel
publiziert: Montag, 24. Apr 2000 / 19:13 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 25. Apr 2000 / 12:13 Uhr
Kloten - Auch an der zweiten U18-WM der Geschichte verpasste die Schweiz einen Medaillengewinn um einen Rang. An der Heim-WM verloren die Schweizer nach der Auftaktpartie auch das Spiel um Platz 3 gegen Schweden hoch: auf das 2:8 folgte ein 1:7. Finnland gelang überraschend die erfolgreiche Titelverteidigung. Im Final setzten sich die Skandinavier gegen Russland mit 3:1 durch.
Si.
WM-Topskorer wurde der Russe Egor Chastin (7 Tore), der sich bei
einem Spiel weniger wie Sven Helfenstein (7 Spiele/5 Tore) elf
Punkte gutschreiben lassen konnte.
Finnland zwang den hohen Favoriten mit taktischer Disziplin und seinem überragenden Torhüter Lehtonen in die Knie. Kankaanpera schoss das 1:0 und das 3:1. In der Vorrunde hatten die Skandinavier gegen den verlustpunktlosen Gruppensieger Russland noch mit 2:5 verloren. Nicht nur die Schweiz, sondern auch Russland schien zum WM-Abschluss noch die Halbfinal-Strapazen zu spüren.
Der Turnier-Auftakt und der Abschluss gegen Angstgegner Schweden misslang den Schweizern gründlich. Dennoch übertrafen die Schweizer insgesamt die Erwartungen an dieser Heim-WM. Die Mannschaft von Beat Lautenschlager steigerte sich bis und mit den Halbfinals von Spiel zu Spiel und trat als kompakte Einheit auf. Das Team schöpfte seine Möglichkeiten zweifellos aus. Gegen physisch robustere Gegner stiessen die Schweizer an der Weltspitze erneut an ihre Grenzen.
Die erste Medaillenchance hatten die Schweizer am Samstag verpasst, als sie mit einer bravourösen Leistung gegen Russland bis zur 46. Minute mit 1:0 führten. Im Finish versiegten die Kraftreserven gegen diesen «Übergegner». Doch Siege gegen die Ukraine (10:1) und Deutschland (3:1) sowie vor allem die Erfolge über Tschechien (3:2 nach einem 0:2-Rückstand) und die Slowakei (3:0) liessen WM-Begeisterung vor unerwartet hohen Zuschauerzahlen aufkommen.
Mit insgesamt rund 30 000 Besuchern (Spielorte Kloten und Weinfelden) wurden die Erwartungen übertroffen. Dadurch wird unter dem Strich ein Gewinn zwischen 50 000 und 100 000 Franken herausschauen. 650 000 Franken des 700 000-Franken-Budgets waren bereits durch Sponsoren, den internationalen Verband oder den Gemeinden und der Kantone gedeckt.
Das Spiel um Bronze war eine Kopie der ersten Begegnung mit Schweden. Wiederum führten die Skandinavier die Entscheidung im Mitteldrittel herbei, das die Schweizer mit 0:4 verloren. Nach zwei schnellen Toren zu Beginn des Mitteldrittels zum 1:5 versuchte Coach Lautenschlager mit einem Timeout und einem Torhüterwechsel (Wegmüller für Schoder) sein Team nochmals aus der Lethargie zu holen. Doch zu mehr als zu einem 0:0 im Schlussdrittel reichte es nicht mehr. Metrailler, Back, Monnet und Captain Camichel erreichten halbwegs Normalform. Der Rest, so auch vorherige Winner- Typen wie Schoder oder Helfenstein, blieben darunter.
Grossartiger Kampf gegen Russland
Gegen Russland hatten sich die Schweizer nach einem Camichel-Tor zur Spielmitte sensationell auf Finalkurs befunden. Doch im Schlussdrittel sorgten Treffer von Zainullin sowie ein Doppelschlag durch den russischen Topskorer Chastin und ein Eigentor von Gerber für einen standesgemässen 4:1-Sieg des Favoriten.
Am Ende fehlte den Schweizern die Kraft. Bereits gegen Ende des Mitteldrittels hatten die Schweizer rund fünf Minuten im Boxplay, darunter 16 Sekunden in doppelter Unterzahl, unbeschadet zu überstehen. Alle Tore fielen aber bei numerischem Gleichstand. Schoder wurde nach nicht weniger als 152 Minuten ohne Gegentor in der 46. Minute durch Zainullin erstmals wieder bezwungen.
Am Ursprung des russischen Umschwungs stand Center Alexander Switow. Der technisch versierte Hüne war nur schwer zu stoppen. Er ist einer von sieben Spielern der Russen, die 1,90 m oder grösser sind. Chastin markierte schliesslich bereits seine WM-Tore Nummer 6 und 7. Vor der Schweiz ging kein Team dieser Titelkämpfe gegen Russland in Führung. «Diese russische Mannschaft ist die beste der U18-Geschichte. Deshalb bin ich stolz auf mein Team», meinte U18- Nationalcoach Beat Lautenschlager.
In der Schweizer Offensive setzte die erste Linie mit Helfenstein, Monnet und Camichel die Hauptakzente. Die Schweizer waren in den ersten beiden Dritteln exzellent organisiert, glänzten mit hoher Spielkunst und taktischer Disziplin. Ihr grösster Trumpf war freilich ein riesiges Kämpferherz.
Die bislang grössten Erfolge des Schweizer Junioren-Eishockeys waren der Gewinn der WM-Bronzemedaille an der U20-WM im Januar 1998 sowie EM-Bronze 1997 auf der U18-Stufe. Im Vorjahr hatten die Schweizer an der U18-WM in Füssen (De) die Russen noch selbst mit 4:1 geschlagen. «Von daher überraschte mich die Qualität der Schweizer Mannschaft hier in Kloten nicht», lobte der russische Teamverantwortliche Andrej Pjatanow.
An der nächstjährigen Junioren-WM in Finnland wird Absteiger Weissrussland durch Rückkehrer Norwegen ersetzt. Ob dann auch erstmals Kanada an der U18-WM dabei sein wird, entscheidet sich nächsten Monat am Kongress des Internationalen Eishockey-Verbandes an der A-WM in St. Petersburg.
Finnland zwang den hohen Favoriten mit taktischer Disziplin und seinem überragenden Torhüter Lehtonen in die Knie. Kankaanpera schoss das 1:0 und das 3:1. In der Vorrunde hatten die Skandinavier gegen den verlustpunktlosen Gruppensieger Russland noch mit 2:5 verloren. Nicht nur die Schweiz, sondern auch Russland schien zum WM-Abschluss noch die Halbfinal-Strapazen zu spüren.
Der Turnier-Auftakt und der Abschluss gegen Angstgegner Schweden misslang den Schweizern gründlich. Dennoch übertrafen die Schweizer insgesamt die Erwartungen an dieser Heim-WM. Die Mannschaft von Beat Lautenschlager steigerte sich bis und mit den Halbfinals von Spiel zu Spiel und trat als kompakte Einheit auf. Das Team schöpfte seine Möglichkeiten zweifellos aus. Gegen physisch robustere Gegner stiessen die Schweizer an der Weltspitze erneut an ihre Grenzen.
Die erste Medaillenchance hatten die Schweizer am Samstag verpasst, als sie mit einer bravourösen Leistung gegen Russland bis zur 46. Minute mit 1:0 führten. Im Finish versiegten die Kraftreserven gegen diesen «Übergegner». Doch Siege gegen die Ukraine (10:1) und Deutschland (3:1) sowie vor allem die Erfolge über Tschechien (3:2 nach einem 0:2-Rückstand) und die Slowakei (3:0) liessen WM-Begeisterung vor unerwartet hohen Zuschauerzahlen aufkommen.
Mit insgesamt rund 30 000 Besuchern (Spielorte Kloten und Weinfelden) wurden die Erwartungen übertroffen. Dadurch wird unter dem Strich ein Gewinn zwischen 50 000 und 100 000 Franken herausschauen. 650 000 Franken des 700 000-Franken-Budgets waren bereits durch Sponsoren, den internationalen Verband oder den Gemeinden und der Kantone gedeckt.
Das Spiel um Bronze war eine Kopie der ersten Begegnung mit Schweden. Wiederum führten die Skandinavier die Entscheidung im Mitteldrittel herbei, das die Schweizer mit 0:4 verloren. Nach zwei schnellen Toren zu Beginn des Mitteldrittels zum 1:5 versuchte Coach Lautenschlager mit einem Timeout und einem Torhüterwechsel (Wegmüller für Schoder) sein Team nochmals aus der Lethargie zu holen. Doch zu mehr als zu einem 0:0 im Schlussdrittel reichte es nicht mehr. Metrailler, Back, Monnet und Captain Camichel erreichten halbwegs Normalform. Der Rest, so auch vorherige Winner- Typen wie Schoder oder Helfenstein, blieben darunter.
Grossartiger Kampf gegen Russland
Gegen Russland hatten sich die Schweizer nach einem Camichel-Tor zur Spielmitte sensationell auf Finalkurs befunden. Doch im Schlussdrittel sorgten Treffer von Zainullin sowie ein Doppelschlag durch den russischen Topskorer Chastin und ein Eigentor von Gerber für einen standesgemässen 4:1-Sieg des Favoriten.
Am Ende fehlte den Schweizern die Kraft. Bereits gegen Ende des Mitteldrittels hatten die Schweizer rund fünf Minuten im Boxplay, darunter 16 Sekunden in doppelter Unterzahl, unbeschadet zu überstehen. Alle Tore fielen aber bei numerischem Gleichstand. Schoder wurde nach nicht weniger als 152 Minuten ohne Gegentor in der 46. Minute durch Zainullin erstmals wieder bezwungen.
Am Ursprung des russischen Umschwungs stand Center Alexander Switow. Der technisch versierte Hüne war nur schwer zu stoppen. Er ist einer von sieben Spielern der Russen, die 1,90 m oder grösser sind. Chastin markierte schliesslich bereits seine WM-Tore Nummer 6 und 7. Vor der Schweiz ging kein Team dieser Titelkämpfe gegen Russland in Führung. «Diese russische Mannschaft ist die beste der U18-Geschichte. Deshalb bin ich stolz auf mein Team», meinte U18- Nationalcoach Beat Lautenschlager.
In der Schweizer Offensive setzte die erste Linie mit Helfenstein, Monnet und Camichel die Hauptakzente. Die Schweizer waren in den ersten beiden Dritteln exzellent organisiert, glänzten mit hoher Spielkunst und taktischer Disziplin. Ihr grösster Trumpf war freilich ein riesiges Kämpferherz.
Die bislang grössten Erfolge des Schweizer Junioren-Eishockeys waren der Gewinn der WM-Bronzemedaille an der U20-WM im Januar 1998 sowie EM-Bronze 1997 auf der U18-Stufe. Im Vorjahr hatten die Schweizer an der U18-WM in Füssen (De) die Russen noch selbst mit 4:1 geschlagen. «Von daher überraschte mich die Qualität der Schweizer Mannschaft hier in Kloten nicht», lobte der russische Teamverantwortliche Andrej Pjatanow.
An der nächstjährigen Junioren-WM in Finnland wird Absteiger Weissrussland durch Rückkehrer Norwegen ersetzt. Ob dann auch erstmals Kanada an der U18-WM dabei sein wird, entscheidet sich nächsten Monat am Kongress des Internationalen Eishockey-Verbandes an der A-WM in St. Petersburg.
(klei/sda)
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