Fischer einziger Medaillenkandidat

publiziert: Donnerstag, 5. Aug 2004 / 22:35 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Aug 2004 / 22:53 Uhr

Vor vier Jahren in Sydney verpasste Marcel Fischer als überraschender Vierter nur hauchdünn einen Medaillengewinn. In Athen wird er drei Tage nach seinem 26. Geburtstag als einer der Topfavoriten im Degen-Einzel antreten.

Mit 22 Jahren war Fischer in Sydney der jüngste Teilnehmer am Degenturnier. Er erzielte als Vierter das beste Einzelergebnis eines Schweizers seit 48 Jahren. Nur umstrittene Entscheide des Schiedsrichters aus Argentinien konnten ihn auf dem Weg zu einer Medaille stoppen. Fischer folgert deshalb: "Ich muss in Athen schauen, dass ich immer zwei Treffer voran liege, damit ich für seltsame Entscheide des Schiedsrichter-Obmanns gewappnet bin."

Die Messlatte setzte der Medizin-Student aus Basel nach seinen zahlreichen Topleistungen selber auf Edelmetall-Höhe. Zuletzt führte Fischer Anfang Juli in Kopenhagen das für Olympia nicht qualifizierte Schweizer Degen-Team der Männer sensationell zum erstmaligen Gewinn des EM-Titels.

Kalich: "Unterstütze nur noch"

Bei seiner Olympia-Premiere hatte der gross gewachsene Blondschopf einen Weltklasse-Gegner nach dem andern aus dem Weg geräumt. Nationaltrainer Rolf Kalich glaubt, dass Fischers Aktionen seit Sydney "härter" geworden sind. "Seine Stärken? Er ahnt alles! Er kann jede gegnerische Aktion zunichte machen. Man muss als Trainer quasi nur noch als Unterstützung gegenüber dem Schiedsrichter-Obmann an der Bahn stehen."

Die Schulter-Operation vom letzten Herbst hat Fischer gut verdaut. "Er hat erstmals auch gezielt Krafttraining absolvieren müssen, um die entsprechende Muskulatur zu stärken", erklärt Kalich. Am 17. April schaffte Fischer am Zonenturnier in Gent in extremis die Olympia-Qualifikation, am 17. August schlägt für ihn die Stunde der Wahrheit mit seinem Auftaktgefecht in den Sechzehntelfinals.

Oswald Zappelli war 1952 in Helsinki mit Bronze letzter Schweizer Medaillengewinner. 1948 in London hatte Degenspezialist Zappelli gar Silber geholt. 15 bis 20 Fechter sind laut Fischers Einschätzung dazu fähig, in Athen Gold zu gewinnen. Der Schweizer wird auf Grund seiner aktuellen Weltranglisten-Position als Nummer 2 des Feldes gesetzt sein. Der Italiener Alfredo Rota ist die Nummer 1, der Österreicher Christoph Marik die Nummer 3.

Marcel Fischer ist in Athen im Gegensatz zu Sydney der einzige Schweizer Teilnehmer im Fechten. Nicht nur die restliche Athleten aus dem Männerteam, sondern auch das komplette Frauen-Degenteam verpasste die Olympia-Qualifikation. Allerdings wurden die Qualifikations-Anforderungen wegen der umstrittenen Aufnahme des Frauen-Säbels durch den internationalen Verband bekanntermassen verschärft. Letztlich konnte sich mit der Ukrainerin und baldigen Schweizer Bürgerin Natalja Conrad selbst die aktuelle Welt- und Europameisterin nicht für Athen qualifizieren.

(von Richard Stoffel/Si)

 
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