Flandern-Rundfahrt: Andrea Tafi stahl den Belgiern die Show

publiziert: Sonntag, 7. Apr 2002 / 18:53 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 7. Apr 2002 / 19:34 Uhr

Meerbeke - Der Italiener Andrea Tafi stahl in der 86. Austragung der Flandern-Rundfahrt den belgischen Favoriten die Show. Der knapp 36- Jährige gewann solo das zweite Weltcuprennen der Saison, die 264 km lange Prüfung mit Start in Brügge und Ziel in Meerbeke.

Andrea Tafi gewann die Flandern-Rundfahrt.
Andrea Tafi gewann die Flandern-Rundfahrt.
Zwar befanden sich sowohl Johan Museeuw als auch Peter van Petegem in der fünfköpfigen Spitzengruppe, die den Sieg unter sich ausmachen konnte. Doch es war Andrea Tafi, der von der Rivalität der beiden Belgier, den meistgenannten Siegertipps, profitierte. Vier Kilometer vor dem Ziel trat der Italiener an, und da weder Museeuw noch Van Petegem nachführen wollten, reichte es Tafi zum Sieg.

Markus Zberg, der einzige mit grossen Ambitionen gestartete Schweizer, hatte schon bei der vorentscheidenden Attacke rund 50 km vor dem Ziel nicht mit den Allerbesten mithalten können. Der Urner, der als Dritter von Mailand - Sanremo hervorragend in die neue Weltcup-Saison gestartet war, konnte von seiner holländischen Rabobank-Equipe nicht genügend gut unterstützt werden. So erreichte der isolierte Innerschweizer das Ziel letztlich mit gut zweieinhalb Minuten Rückstand als 25., was ihm noch genau einen Weltcuppunkt eintrug.

Andrea Tafi wird am 7. Mai bereits 36 Jahre alt, doch für grosse Siege ist er noch immer gut genug, vor allem auch dank seinem immensen taktischen Gespür. Tafi war rund 50 km vor dem Ziel ein erstes Mal präsent, als sich eine vorentscheidende Fünfergruppe bildete, der auch noch seine Landsleute Davide Cassani und Gabriele Missaglia sowie der Amerikaner George Hincapie und der Däne Rolf Sörensen angehörten. 5 km später gesellten sich die beiden Belgier Museeuw und Van Petegem sowie Tafis Mapei-Teamkollege Daniele Nardello hinzu. Diese acht Fahrer holten 19 km vor dem Ziel den tapferen Belgier Erwin Thijs ein, der seinerseits nach rund 30 zusammen mit drei weiteren Aussenseitern ausgerissen war und sich später alleine während mehr als 200 km an der Spitze behauptete.

In der Mauer von Geraardsbergen (15 km vor dem Ziel), dem zweitletzten der insgesamt 16 so ruppigen und fast durchwegs mit Kopfsteinen besetzten Aufstiege, dezimierte sich die Achtergruppe auf fünf Mann: Sörensen, Cassani und Missaglia verloren den Anschluss. Die übrig gebliebenen Fünf blieben aber auch in der letzten Steigung zusammen. Es verblieben noch 12 flache Kilometer bis zum Ziel in Meerbeke, doch zum Spurt kam es nicht.

Eine erste Attacke von Van Petegem wurde neutralisiert, doch dann griff 4 km vor dem Ziel der schlaue Tafi an. Und diesmal reagierte keiner konsequent, weder der dreifache Flandern-Gewinner Museeuw (1993, 1995 und 1998) noch Hincapie oder Van Petegem, der Sieger von 1999, der zuvor oft die Lücken geschlossen hatte. Und mit Nardello wusste Tafi noch einen Mannschaftskollegen unter den Verfolgern. So war bald klar, dass Tafi das Ziel solo erreichen würde. Seinen ehemaligen Fluchtkollegen blieb nur der Spurt um Platz 2, den schliesslich Museeuw für sich entschied.

Andrea Tafi, der alle seine grossen Erfolge für die italienische Mapei-Equipe herausfuhr, sicherte sich seinen bereits fünften Weltcupsieg. Damit gehört der der Florentiner zu den ganz Grossen unter den Spezialisten für Eintagesrennen. 1996 hatte er die Lombardei-Rundfahrt gewonnen, ein Jahr später triumpierte er im englischen Rochester, 1999 bei Paris - Roubaix und vor zwei Jahren entschied Tafi Paris - Tours für sich. Mehr Weltcupsiege als der nunmehr fünffache Weltcupsieger Tafi haben nur zwei Fahrer: Museeuw (9) und der Deutsche Erik Zabel (7).

Meerbeke (Be). 86. Flandern-Rundfahrt,
Brügge - Meerbeke (264 km):


1. Andrea Tafi (It) 6:58:43 (37,830 km/h). 2. Johan Museeuw (Be) 0:21 zurück. 3. Peter van Petegem (Be). 4. George Hincapie (USA). 5. Daniele Nardello (It), alle gleiche Zeit. 6. Rolf Sörensen (Dä) 1:12. 7. Enrico Cassani (It), gleiche Zeit. 8. Gabriele Missaglia (It) 1:14. 9. Mario Cipollini (It) 2:37. 10. Erik Zabel (De).

11. Jo Planckaert (Be). 12. Robert Hunter (SA). 13. Lars Michaelsen (Dä). 14. Andrej Hauptman (Sln). 15. Stefano Zanini (It). 16. Paolo Bettini (It). 17. Fred Rodriguez (USA). 18. Ludo Dierckxsens (Be). 19. Peter Wrolich (Ö). 20. Matthew Wilson (Au).

21. Nicolas Jalabert (Fr). 22. Servais Knaven (Ho). 23. Nico Mattan (Be). 24. Tom Boonen (Be). 25. Markus Zberg (Sz). Ferner: 37. Vorjahressieger Gianluca Bortolami (It). 52. Rolf Huser (Sz). 59. Lance Armstrong (USA), alle gleiche Zeit wie Cipollini. 75. Martin Elmiger (Sz) 5:22. -- 192 Fahrer gestartet, 107 klassiert.-- Aufgegeben u.a.: Roger Beuchat (Sz).

Der Stand im Weltcup (nach 2 von 10 Rennen): 1. Cipollini 120 Punkte. 2. Tafi 100. 3. Rodriguez 79. 4. Museeuw 70. 5. Van Petegem 61. 6. Planckaert 55. 7. Zberg 51. 8. Hincapie 50. 9. Nardello 36. 10. Oscar Freire (Sp) 36.

Nächstes Rennen: Paris - Roubaix (am 14. April).

(sk/sda)

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