Formel-1: Neuer Toyota-Rennwagen ohne Firlefanz

publiziert: Sonntag, 18. Jan 2004 / 14:52 Uhr

Der neue Toyota hat sich anlässlich der Präsentation in Köln als konservatives Formel-1-Auto entpuppt, das sich äusserlich kaum vom Vorgängermodell unterscheidet. "Evolution statt Revolution" hiess die Devise seiner Erbauer.

Mehr als ein Raunen ging nicht durch die Schar der 500 Gäste, als der TF104 am Sitz der Toyota Motorsport GmbH (TMG) enthüllt wurde. Mit Ausnahme der wuchtigen Auspuffkamine liessen sich keine augenfälligen Novitäten erkennen wie etwa die "Hammerhai"-Schnauze des BMW-Williams oder die lange, schmale Nase des McLaren-Mercedes.

"Wir haben uns an Toyotas Philosophie gehalten, Bestehendes laufend zu verbessern", erklärte der Designer Gustav Brunner. "Trotzdem übernahmen wir nichts unbesehen vom TF103. Jeder einzelne Bestandteil geprüft, neu gebaut und verbessert", sagte der Österreicher, der einst auch für Ferrari gearbeitet hatte.

Jedenfalls verliefen das Roll-out und die ersten Tests mit dem TF104 Mitte vergangener Woche in Le Castellet zur allseitigen Zufriedenheit.

Panis, Da Matta, Zonta, Briscoe

Toyota steht vor der dritten Formel-1-Saison. Im Jahr 2002 reichte es zu 2 WM-Punkten und dem 10. Platz unter den Konstrukteuren, 2003 waren es 16 Punkte und der 8. Rang.

Die Anlaufzeit, die fast alle Neuankömmlinge benötigen, betrachten die Japaner als abgelaufen. Der neue Teamchef Tsutomu Tomita (61) hat klare Vorstellungen: "Wir wollen nun den Anschluss an die Spitzenteams herstellen. Zu unsern Nahzielen gehört der erste Podestplatz eines Toyota-Fahrers in einem Grand Prix." Tomita löste den künftig nur noch als Berater tätigen Schweden Ove Andersson (66) ab, wird jedoch weiterhin als TMG-Chairman amten.

Ende 2002 hatte Toyota den beiden Fahrern Mika Salo und Allan McNish den Laufpass gegeben. Ihre Nachfolger, der bald 38-jährige Franzose Olivier Panis und der acht Jahre jüngere Brasilianer Cristiano da Matta, werden auch in dieser Saison in den rot-weissen Boliden sitzen.

Der Brasilianer Ricardo Zonta (28) wird in den Freitagstrainings als dritter Fahrer zum Einsatz gelangen und daneben weiterhin Testarbeit verrichten -- neuerdings zusammen mit dem seit 2001 in der Toyota Drivers Academy geförderten Australier Ryan Briscoe (22).

Bei TMG in Köln arbeiten mehr als 600 Leute aus 32 verschiedenen Ländern auf dem 30 000 m2 grossen Areal im Stadtteil Marsdorf. Nur Toyota und Ferrari bauen ihre Rennwagen von A bis Z unter einem Dach. Renault, das dritte Team, das sowohl Motor als auch Chassis selber herstellt, ist teils in Frankreich, teils in England domiziliert.

Doppelt so viel Personal wie bei Sauber

Zum Budget, das mit Sicherheit zu den dicksten in der Formel 1 gehört und dem Vernehmen nach mehr als 400 Millionen Dollar betragen soll, äusserte sich TMG-Präsident John Howett nicht explizit: "Es ist kleiner als im Vorjahr, immer noch recht gross, aber kleiner als manche Leute denken", sagte der Engländer. Zum Vergleich: Bei Sauber sind 300 Personen beschäftigt und beläuft sich das Budget auf circa 100 Millionen Dollar (ohne Motor).

Tomitas Doppelfunktion ist nicht die einzige Neuerung auf Führungsebene. Gustav Brunner wurde dem kürzlich von Renault abgeworbenen Mike Gascoyne unterstellt. Der Engländer, der früher für McLaren, Tyrrell, Sauber (1991/92 als Aerodynamiker), Jordan und Benetton tätig gewesen war, fungiert als Technischer Direktor im Bereich Chassis.

In den gleichen Rang erhoben wurde der vor vier Jahren engagierte Motorenfachmann Luca Marmorini (ex Ferrari). Im Gegensatz zu den meisten Zunftkollegen durfte der Italiener konkrete Angaben zum Motor machen: fast 900 PS bei 19 000 U/min.

(Hans Hug/Si)

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