«rVSV-Zebov»

Forscher melden Erfolg bei Test von Ebola-Impfstoff in Westafrika

publiziert: Freitag, 31. Jul 2015 / 14:57 Uhr
Die Ergebnisse der Tests zeigten, dass der eingesetzte Impfstoff die weitere Ausbreitung des Ebola-Virus wirksam eindämmen könne.
Die Ergebnisse der Tests zeigten, dass der eingesetzte Impfstoff die weitere Ausbreitung des Ebola-Virus wirksam eindämmen könne.

Bern - Im Kampf gegen die Ebola-Seuche in Westafrika haben Forscher in einem Feldversuch einen Impfstoff getestet, der sich als wirksam erwiesen hat. An der von der Weltgesundheitsorganisation WHO organisierten Impfstudie sind auch Schweizer Forscher massgeblich beteiligt.

6 Meldungen im Zusammenhang
Zwar sind die Ebola-Fallzahlen in Westafrika seit Jahresbeginn zurückgegangen, doch besiegt ist die Epidemie noch nicht. Einzelne Krankheitsfälle könnten die Seuche, der mittlerweile rund 11'300 Menschen zum Opfer fielen, wieder aufflammen lassen.

Aus diesem Grund wurden unter Hochdruck zwei Impfstoffe entwickelt und an Menschen erprobt. Einer der beiden Impfstoffe, genannt «rVSV-Zebov», wurde erstmals in einer Impfstudie im westafrikanischen Guinea getestet.

Die Ergebnisse der Tests zeigten, dass der eingesetzte Impfstoff die weitere Ausbreitung des Ebola-Virus wirksam eindämmen könne, schreibt die Universität Bern in einer Mitteilung vom Freitag. Die Resultate der Feldstudie wurden in den Fachblättern «Lancet» und «British Medical Journal» publiziert.

«Dies könnte endlich das Ende der Ebola-Epidemie in Westafrika einleiten und auch in Zukunft für die Bekämpfung dieser Krankheit nützlich sein», wird Matthias Egger vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern in der Mitteilung zitiert.

Egger ist zusammen mit Sven Trelle sowie weiteren Mitarbeitenden des klinischen Studienzentrums der Universität Bern und des Inselspitals Bern an der Studie beteiligt.

Schutzringe gegen Ebola

Die internationale Forschergruppe identifizierte in einem ersten Schritt Personen, die engen Kontakt zu einer frisch an Ebola erkrankten Person hatten, etwa Angehörige, Mitbewohner oder Krankenpfleger. In einem zweiten Schritt wurden auch indirekt gefährdete Personen ausgemacht, etwa Nachbarn oder Arbeitskollegen.

Diese Kontaktpersonen werden als Ring bezeichnet. Aus diesen Personen wurden diejenigen ausgewählt, die für die Test-Impfung in Frage kamen. Von April bis Juni 2015 konnten die Forscher 90 Ringe bestimmen und untersuchen.

Die Ringe wurden nach dem Zufallsprinzip in Gruppen unterteilt: eine Gruppe wurde sofort geimpft, die andere erst nach einer Wartezeit von 21 Tagen. So lange beträgt die Inkubationszeit des Ebola-Virus.

Die Ergebnisse zeigten nach Angaben der Universität Bern, dass bei den sofort Geimpften nach zehn Tagen keine Ansteckung mehr erfolgte. Bei den später Geimpften traten entweder vor oder bis sechs Tage nach der verzögerten Impfung 16 Ebolafälle auf.

«Wir können also sagen, dass der Impfstoff nach etwa einer Woche zu hundert Prozent vor einer Ebola-Ansteckung schützt», wird Trelle in der Mitteilung zitiert.

Innerhalb der Ringe, in denen sich auch nicht Geimpfte befanden, betrug die Schutzwirkung nach Angaben der Universität Bern immer noch rund 76 Prozent und die Ansteckungskette konnte in vielen Fällen unterbrochen werden.

Bisher gibt es noch keine zugelassene Ebola-Impfung. Verschiedene Impfstoffe sind derzeit in unterschiedlichen Testphasen, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO auf ihrer Homepage schreibt.

(jbo/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Freetown - In Sierra Leone ist der ... mehr lesen
Die Ebola-Epidemie scheint in Sierra Leone bald besiegt.
Regelmässiges Händewaschen ist eine der effektivsten Sicherheitsmassnahmen gegen Ebola. Haja aus Sierra Leone macht vor, wie es geht.
World Vision Heute vor genau einem Jahr hat die Regierung in Sierra Leone wegen Ebola den Gesundheitsnotstand ausgerufen. ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Krankheit als Chance.
New York - Liberia, Guinea und ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von entscheidender Bedeutung, um im Falle eines Unfalls angemessen reagieren zu können.
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von ...
Publinews Laut aktuellen Statistiken des Bundesamts für Statistik kam es in der Schweiz im Jahr 2022 zu insgesamt 18.936 Unfällen im Strassenverkehr, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind. 241 Menschen verloren ihr Leben, 4.002 wurden schwer und 17.896 leicht verletzt. mehr lesen  
Publinews CBD, oder Cannabidiol, hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen, da immer mehr Menschen die potenziellen gesundheitlichen ... mehr lesen  
Die Integration von CBD in Mahlzeiten und Getränke kann eine angenehme und effektive Möglichkeit sein.
Schisandra chinensis:DIese Beere ist bekannt für die Steigerung der Lebergesundheit, die Verbesserung der Konzentration und die Förderung der allgemeinen Vitalität.
Drogerie News In unserer dynamischen Zeit suchen viele nach natürlichen Wegen zur Steigerung des Wohlbefindens. Adaptogene Kräuter, seit ... mehr lesen  
Fitness Pilates erweist sich zunehmend als eine favorisierte und wirksame Methode zur Körperertüchtigung, die eine harmonische Verbindung zwischen Physiologie und Bewusstsein herstellt. Ursprünglich vom Namensgeber Joseph Pilates erschaffen, hat sich dieses System aus sorgfältig konzipierten Übungen zu einem wahrhaft globalen Phänomen entwickelt und erfreut sich einer stetig wachsenden Anhängerschaft. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten