Nachdem der Schweizer Nachwuchs im Vorjahr ohne eine einzige
Medaille von den alpinen Junioren-Weltmeisterschaften heimgekehrt
war, nahmen die aktuellen Titelkämpfe in der Umgebung von Québec
einen glanzvollen Auftakt: Die Walliserin Fränzi Aufdenblatten
gewann in Mont-Sainte-Anne die kurzfristig um 24 Stunden
vorgezogene Abfahrt und errang damit erstmals nach vier Jahren
wieder eine Junioren-Goldmedaille für die Schweiz. Bei den Junioren
ging der Abfahrts-Titel an den Österreicher Thomas Graggaber.
Schon im Vorjahr an den Titelkämpfen in Pra-Loup hatte Fränzi
Aufdenblatten bei den Juniorinnen für die besten Schweizer
Resultate gesorgt. Damals wurde sie Fünfte in der Abfahrt und in
der Kombination. Fränzi Aufdenblatten ist eine vielseitige
Fahrerin, zuletzt sicherte sie sich den Schweizer Meistertitel im
Slalom.
In Mont-Sainte-Anne, wo wegen der schlechten Wetterprognosen für
die kommenden Tage das Programm vorgezogen worden war, liess Fränzi
Aufdenblatten die Italienerin Lucia Recchia, die im Weltcup schon
verschiedentlich überraschte und in Cortina Abfahrts-Vierte
geworden war, um 4 Hundertstel hinter sich. Im Training dagegen
hatte die Walliserin grosse Probleme bekundet. In den beiden Läufen
vom Sonntag hatte sie jeweils das Ziel nicht erreicht. Grosses Pech
hatte die Bernerin Selina Reichenbach, die sich schon im Training
einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zuzog.
Auch bei den Junioren hätte es beinahe einen Schweizer
Medaillengewinn gegeben. Der Glarner Jörg Spörri verpasste als
Vierter Bronze um lediglich 11 Hundertstel. Auf den
österreichischen Sieger Thomas Graggaber, der vor seinem Landsmann
Klaus Kröll und dem Deutschen Martin Kraus gewann, verlor Spörri 74
Hundertstel.
(klei/sda)