Der überlegene Weltcup-Leader Stephan Eberharter stellte wie
schon in Kitzbühel in beiden bestrittenen Trainings Bestzeit auf,
dazu war er auch Bester und Zweitbester in Wengen. Nur Hannes
Trinkl fuhr dort um Sekundenbruchteile schneller. Den zweiten
Trainingstag pflegt Eberharter jeweils auszulassen. «Ich muss nicht
in den Trainings der Beste sein, sondern in den Rennen», fand der
Österreicher. Das war er in vier von sieben Abfahrten. Vor den
letzten drei Rennen führt er mit 225 Punkten Vorsprung auf Fritz
Strobl. Mit einem weiteren Spitzenplatz könnte Eberharter sich
bereits definitiv den Disziplinen-Weltcup sichern. Es wäre der
erste des bald 33-Jährigen.
Cavegn fing sich nach seinen beiden verpatzten Rennen am
Lauberhorn und am Hahnenkamm wieder auf. Als einziger vermochte er
in die Phalanx von fünf Österreichern einzubrechen. «Ich habe mich
nach diesen Rennen nicht hintersinnt», meinte Cavegn, «ich
vertraute weiter auf meinen Können und hörte weder nach links noch
nach rechts». Er verwendete in St. Moritz den gleichen 2,17er-Ski
wie in Kitzbühel; sein Servicemann hatte diesen aber in der
Zwischenzeit umgeschliffen.
Auch Kernen, im Dezember noch die Nummer 2 hinter Cavegn,
befindet sich auf dem Weg zurück. «Ich bin der Meinung, ähnlich
gefahren zu sein wie in Kitzbühel, als ich weit zurücklag», sagte
der Exweltmeister. «Es ist ein ewiges Auf und Ab und kostet Nerven.
Man hat nie die Sicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein». Einzig
Didier Cuche hat die Strecke, die ihm eigentlich liegen sollte,
noch nicht im Griff. Er musste erneut einigen Fahrern mit hohen
Startnummern den Vortritt lassen und sich mit dem 21. Rang
begnügen. «Nennenswerte Fehler sind mir keine bewusst», erzählte
Cuche, «ich wollte angreifen, aber das ist mir nicht wunschgemäss
gelungen.»
18 Fahrer klassierten sich innerhalb einer Sekunde, was am
Samstag auf eine knappe Entscheidung schliessen lässt. Unter ihnen
befand sich auch Markus Herrmann, der mit der Startnummer 37 (und
einem nigelnagelneuen Ski) erneut eine Spitzenzeit erzielte. «Jetzt
möchte ich das endlich einmal auch im Rennen runterbringen», hofft
Herrmann, dessen bestes Saisonergebnis ein 21. Rang ist.
(kil/sda)