IS-Vormarsch
Frankreich greift Terrormiliz IS mit Kampfflugzeugen an
publiziert: Freitag, 19. Sep 2014 / 12:18 Uhr / aktualisiert: Freitag, 19. Sep 2014 / 19:41 Uhr
Frankreich soll erste Luftangriffe gegen die Terrormiliz (IS) geflogen haben. (Symbolbild)
Paris - Frankreich hat als erster Staat nach den USA Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak bombardiert. Rafale-Kampfflugzeuge zerstörten am Freitag laut dem Elyséepalast ein Versorgungsdepot der Extremisten im Norden des Landes.
Frankreich will in den nächsten Tagen weitere Einsätze gegen IS-Stellungen im Irak fliegen. Die französische Luftwaffe hat Kampfjets in den Vereinigten Arabischen Emiraten stationiert.
Präsident François Hollande hatte am Donnerstag angekündigt, die USA bei Luftangriffen zu unterstützen. Bodentruppen und eine Intervention in Syrien schloss der Staatschef und oberste Befehlshaber aber aus.
Die Extremisten beherrschen im Irak und in Syrien inzwischen rund ein Drittel der Fläche beider Länder. Dort haben sie ein «Islamisches Kalifat» ausgerufen. Die Terrormiliz geht in Gebieten unter ihrer Kontrolle brutal gegen Gegner und Andersgläubige vor. Immer wieder gibt es Berichte über öffentliche Tötungen und Entführungen.
Deutschland unterstützt Kurden
Unterdessen lief auch der Einsatz der deutschen Bundeswehr zur Ausbildung kurdischer Peschmerga-Kämpfer an deutschen Waffen im Irak an.
Am Freitag brachen sechs Soldaten und ein Sanitäter vom NATO-Flugplatz Hohn in Schleswig-Holstein in die Kurdenmetropole Erbil auf, wie ein Bundeswehrsprecher mitteilte. In den kommenden Tagen sollen sie kurdische Ausbilder in Waffen und Gerät einweisen. Weitere Teams sollen in den nächsten Wochen folgen.
Bei US-Luftangriffen auf Extremisten nahe der nordirakischen Stadt Mossul kamen am Freitag laut Augenzeugen mindestens 22 IS-Kämpfer ums Leben. Die 400 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Stadt ist eine Hochburg der Terrormiliz.
Die USA, Frankreich, Deutschland und weitere Länder unterstützen mit ihrem Einsatz im Nordirak eine Offensive kurdischer Einheiten. Diese konnten zuletzt den strategisch wichtigen Mossul-Staudamm und mehrere Orte zurückerobern.
Türkei nimmt Flüchtlinge auf
Aus Angst vor IS-Gräueltaten flohen tausende Personen in Richtung Türkei. IS-Extremisten beschossen zwei syrische Dörfer, in denen sich tausende Flüchtlinge aufhielten, wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete.
Nach Tumulten an der Grenze erlaubte Ankara zahlreichen Flüchtlingen die Einreise. Frauen, Kinder und Männer überquerten zu Fuss die Grenze in der Region Suruc. Zuvor war auf TV-Bildern zu sehen, wie türkische Sicherheitskräfte Tränengas und Wasserwerfer einsetzten.
Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte bei einem Besuch in Aserbaidschan, die rund 4000 Flüchtlinge würden in der Türkei willkommen geheissen. «Unsere Brüder», die in Syrien oder anderswo mit dem Tode bedroht würden, fänden unabhängig von ethnischer oder konfessioneller Zugehörigkeit Aufnahme.
Präsident François Hollande hatte am Donnerstag angekündigt, die USA bei Luftangriffen zu unterstützen. Bodentruppen und eine Intervention in Syrien schloss der Staatschef und oberste Befehlshaber aber aus.
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Die USA, Frankreich, Deutschland und weitere Länder unterstützen mit ihrem Einsatz im Nordirak eine Offensive kurdischer Einheiten. Diese konnten zuletzt den strategisch wichtigen Mossul-Staudamm und mehrere Orte zurückerobern.
Türkei nimmt Flüchtlinge auf
Aus Angst vor IS-Gräueltaten flohen tausende Personen in Richtung Türkei. IS-Extremisten beschossen zwei syrische Dörfer, in denen sich tausende Flüchtlinge aufhielten, wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete.
Nach Tumulten an der Grenze erlaubte Ankara zahlreichen Flüchtlingen die Einreise. Frauen, Kinder und Männer überquerten zu Fuss die Grenze in der Region Suruc. Zuvor war auf TV-Bildern zu sehen, wie türkische Sicherheitskräfte Tränengas und Wasserwerfer einsetzten.
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(bert/sda)
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Montag, 22. September 2014 11:24 Uhr
Die...
arabischen Staaten werden keine eigene Truppen in den Kampf gegen IS schicken. Obama wird sich dieser Haltung anschliessen und auch keine Bodentruppen entsenden.
Ägypten hat genug im eigenen Haus zu tun und Jordanien ist mit der Grenzsicherung ausgelastet.
Bleibt Saudi Arabien und die Golfstaaten. Eine direkte Kriegsbeteiligung widerspräche jedoch der dort gepflegten Haltung. Zumal deren Rolle bezüglich IS von einer Uneindeutigkeit geleitet ist.
Im Hintergrund agiert Iran, der wie seine sunnitischen Gegenspieler gerne den USA und Europa den Job, aus sicherer Entfernung und zum Schaden des jeweils anderen, zur Erledigung überlassen möchte.
Teheran kann, wie auch Riad und Doha, zufrieden sein mit dem bisherigen Konfliktverlauf. Man hat Obama und die ihm angeschlossenen Europäer genau da, wo man sie haben wollte. Und das wird noch weitergehen.
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