Frankreich will DNA-Tests für Einwandererfamilien

publiziert: Dienstag, 23. Okt 2007 / 19:30 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 23. Okt 2007 / 21:55 Uhr

Paris - Das französische Parlament hat die umstrittene Einführung von Gentests für Angehörige von Einwanderern verabschiedet. Sie sind Teil des Gesetzes, das in erster Linie verpflichtende Sprachtests für Einwanderungskandidaten vorsieht.

Etwa 49 Prozent der Franzosen stimmten den Gentests zu.
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Nationalversammlung und Senat stimmten der Einführung der Tests nacheinander zu. Die Einführung der DNA-Tests hatte eine heftige Debatte in Frankreich ausgelöst. Die sozialistische Opposition kündigte an, den Verfassungsrat anzurufen.

Die Gentests seien «ein neues Recht für Einwanderer, das ihnen ermöglicht, ihre Verwandtschaft nachzuweisen», hatte Einwanderungsminister Brice Hortefeux zuvor in der Debatte gesagt.

Die Einführung der Gentests soll nach dem Willen der Regierung vor allem Missbrauch bei der Familienzusammenführung vermeiden. In manchen afrikanischen Ländern seien 30 bis 80 Prozent der Dokumente gefälscht, betonten die Befürworter.

Probeweise bis 2009

Die Tests sollen zunächst probeweise bis 2009 eingeführt und dann von einer unabhängigen Kommission überprüft werden. Zudem muss ein Richter sie genehmigen. Sie sollen nur bei Müttern durchgeführt werden, um peinliche Enthüllungen bei der Vaterschaft zu vermeiden.

Im letzten Jahr wurden in Frankreich 23'000 Anträge auf Familienzusammenführung bewilligt. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy will den Anteil der nachziehenden Angehörigen herunterschrauben und stattdessen mehr ausländische Arbeitskräfte ins Land holen.

Kritiker hatten dagegen protestiert, dass die Familienbande auf die Blutsverwandtschaft reduziert würden. Der katholische Erzbischof André Vingt-Trois warnte davor, Franzosen und Ausländer mit zweierlei Mass zu messen.

Viele sahen einen Widerspruch gegen das Bioethik-Gesetz, das Gentests nur zu medizinischen oder Forschungszwecken erlaubt. Zu den Gegnern des Entwurfs zählten auch mehrere amtierende Minister sowie drei ehemalige Premierminister.

(smw/sda)

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