Franz Beckenbauer ist der neue Held der Deutschen

Der Leiter der Bewerbung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Franz Beckenbauer, bedankte sich für das Votum. «Wir wussten, es wird sehr, sehr knapp, aber man braucht im Leben auch ein bisschen Glück.»
Vor der entscheidenden Abstimmung zwischen Deutschland und Südafrika waren Marokko und England ausgeschieden. Nach Angaben Blatters enthielt sich ein Mitglied des 24-köpfigen Exekutiv-Komitees im entscheidenden dritten Votum der Stimme. Die Bundesrepublik hatte die Weltmeisterschaft bereits 1974 ausgerichtet. Auf dem afrikanischen Kontinent fand der Wettbewerb bislang noch nie statt.
Blatter versprach, sich für die Austragung einer WM in Afrika einzusetzen. «Afrika verdient diese WM, und ich bin sicher, es wird sie bekommen.» Beckenbauer versprach, Deutschland werde ein «großartiger Gastgeber» sein. Er bedankte sich insbesondere bei Bundeskanzler Gerhard Schröder, der am Mittwoch bei der Abschlusspräsentation des DFB in Zürich anwesend war.
Beckenbauer sagte zu den unterlegenen Mitbewerbern, er hoffe, das harmonische Verhältnis untereinander bleibe bestehen. «Es tut mir Leid um Euch drei, ich fühle mit Bundespräsident Johannes Rau hat dem Bewerbungskomitee des Deutschen Fußball-Bundes mit Franz Beckenbauer an der Spitze für die «hervorragende Arbeit» gedankt. In einem Telegramm an DFB-Präsident Egidius Braun, das am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde, schrieb Rau: «Mit den vielen Millionen Fußballfreunden in unserem Land freue ich mich riesig darüber, dass der DFB heute den Zuschlag für die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erhalten hat. Das ist für Deutschland, für den deutschen Fußball die Nachricht, die wir uns alle gewünscht haben.
Weiter erklärte Rau, wenn Deutschland 2006 «die internationale Familie des Fußballs» begrüßen dürfe, sei das eine großartige Chance, sich der Welt als sportbegeisterte und gastfreundliche Nation zu präsentieren. Er sei überzeugt davon, dass der DFB, die Städte, in denen die Weltmeisterschaft stattfinden solle, und alle anderen Beteiligten weiterhin alles dafür tun werden, dass sich die Sportler und Zuschauer aus aller Welt in der Bundesrepublik mit offenen Armen empfangen und wohlfühlen werden.
Der Kanzler lobte die Arbeit des deutschen Bewerbungsteams mit Franz Beckenbauer an der Spitze, der einen «großartigen Job» gemacht habe. Er habe mit Beckenbauer telefoniert, der vor Glück ganz durcheinander gewesen sei. Er könne sich gut vorstellen, dass das Endspiel in Berlin stattfinden werde, sagte Schröder. Er gehe davon aus, dass das Olympiastadion bis dahin fertig sei. Schröder wünschte Südafrika, in weiterer Zukunft eine Weltmeisterschaft austragen zu können. Der Kanzler sagte: «Ich glaube, gerade Südafrika wird wissen, dass es eine faire Auseinandersetzung war. Es gibt immer Gewinner und Verlierer im Sport.»

(klei/sda)