Französische Eisenbahner streiken bis Montag

Sie einigten sich darauf, Verhandlungen mit der Bahngesellschaft SNCF über die geplante Rentenreform aufzunehmen. Sechs Bahngewerkschaften erklärten am Abend, sie seien nach Konsultationen mit ihren Mitgliedern übereingekommen, an den Gesprächen am Mittwoch teilzunehmen.

Die SNCF hatte für Mittwoch ein Treffen vorgeschlagen, das den Auftakt für Verhandlungen bilden soll. Die Regierung rückte zudem von ihrer Forderung nach einem Streikende als Voraussetzung für Gespräche ab.

Ausweitung in Post- und Telekomsektor

Ein Ende der Streiks ist trotz dieses Hoffnungsschimmers allerdings noch nicht in Sicht. Die Arbeiter des Post- und Telekommunikationsgewerbes kündigten an, sie würden sich dem für Dienstag geplanten Ausstand der Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes anschliessen.

Auch der seit knapp einer Woche andauernde unbefristete Bahnstreik wird sich voraussichtlich solange hinziehen. Zudem wollen einige Angestellte der Fluggesellschaft Air France ihre Arbeit niederlegen.

CFDT will Streik-Stop

Der Grossteil der noch streikenden Gewerkschaften hatte am Samstag ein Angebot der SNCF abgelehnt, Gespräche über die von Präsident Nicolas Sarkozy geplante Abschaffung der Rentensonderregelungen in Staatsbetrieben aufzunehmen.

Laut der Gewerkschaft Force Ouvrière stimmten drei Viertel der Betriebsversammlungen bei der Bahn für eine Fortsetzung des Streiks bis Montag. Damit könnte der Bahnstreik in den Protesttag der Lehrer und Beamten am Dienstag münden. Sie wollen gegen Sarkozys Pläne streiken, pro Jahr zehntausende Stellen im öffentlichen Dienst zu streichen.

Der Aufruf der Gewerkschaft CFDT vom Freitag, den Bahnstreik auszusetzen, blieb ohne sichtbare Auswirkungen. Sie ist die viertstärkste Gewerkschaft bei der Bahn. Der Streik war zu diesem Zeitpunkt nur noch von sechs Gewerkschaften getragen worden.

(ht/sda)