Frauen arbeiten in der Schweiz häufig Teilzeit

publiziert: Freitag, 11. Jan 2008 / 11:04 Uhr

Neuenburg - Die Schweiz weist im internationalen Vergleich eine hohe Beteiligung der Frauen am Erwerbsleben auf. Mit einer Frauenerwerbsquote von 59 Prozent im Jahr 2005 verzeichnet sie im Vergleich zu ihren Nachbarländern den höchsten Wert.

Bei Frauen zwischen 30 bis 40 ziehen sich häufig aus dem Arbeitsmarkt zurück.
Bei Frauen zwischen 30 bis 40 ziehen sich häufig aus dem Arbeitsmarkt zurück.
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Dies zeigt ein Bericht des Bundesamtes für Statistik (BFS). In Europa liegen die Werte nur für Dänemark, Norwegen und Island noch höher. Bemerkenswert für die Schweiz ist auch die Zunahme der Frauenerwerbsquote: Seit 1990 ist sie um 10 Prozentpunkte gestiegen.

Eine differenzierte Betrachtung zeigt, dass die hohe Erwerbsbeteiligung der Frauen in der Schweiz mit einem hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigung einhergeht. Nach den Niederlanden hat die Schweiz mit ebenfalls 59 Prozent den höchsten Anteil von Frauen, die einer Teilzeiterwerbstätigkeit nachgehen.

Ungleich verteilt

Dieses Arbeitszeitmuster ist zwischen den Geschlechtern sehr ungleich verteilt. Bei den Männern befindet sich die Schweiz mit 12 Prozent Teilzeitbeschäftigten aber ebenfalls in der Ländergruppe mit den höchsten Werten.

Wird die Erwerbsbeteiligung nach Alter untersucht, zeigt sich in der Schweiz bei den Frauen zwischen 30 bis 40 Jahren ein vorübergehender Rückgang. Dieses Muster weist darauf hin, dass sich viele Frauen aufgrund familiärer Pflichten während einiger Jahre aus dem Arbeitsmarkt zurückziehen, um später wieder einzusteigen.

Geringerer Rückgang in Nachbarländern

Im Vergleich zum Jahr 1990 ist dieser Knick in der Schweiz schwächer geworden, aber er bleibt dennoch deutlich sichtbar. Unter den Nachbarländern ist dieses Phänomen auch in Österreich feststellbar, jedoch weniger ausgeprägt.

In Deutschland und Frankreich dagegen zeigt sich bei den Frauen während der Familiengründungsphase eine Stagnation, aber kein Rückgang der Erwerbsbeteiligung. Diese Unterschiede stehen im Zusammenhang mit den Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren.

(ht/sda)

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