Die Frauen können ihren Anteil halten

Frauenanteil im Nationalrat bleibt unter einem Drittel

publiziert: Montag, 24. Okt 2011 / 19:06 Uhr
Der Nationalratssaal bleibt in männlicher Hand.
Der Nationalratssaal bleibt in männlicher Hand.

Bern - Trotz 40 Jahren Frauenstimmrecht stagniert der Frauenanteil im Nationalrat. Ende der abgelaufenen Legislatur zählte die grosse Kammer 60 Frauen - zu Beginn der neuen Legislatur werden voraussichtlich 58 oder 59 Frauen die Männerdomäne aufmischen.

10 Meldungen im Zusammenhang
Beim Anteil gewählter Frauen bleibt alles beim Alten. 2007 wurden 59 Frauen gewählt, 57 nahmen schliesslich am ersten Sessionstag Einsitz in den Nationalrat. Der Anteil gewählter Frauen betrug 2007 also 29,5 Prozent.

Am (gestrigen) Wahlsonntag betrug der Anteil gewählter Frauen 29 respektive 29,5 Prozent. Die Differenz entsteht aufgrund einer aussergewöhnlichen Situation im Kanton Tessin, wo zwei Kandidierende der CVP exakt dieselbe Stimmenzahl erreicht haben. Erst in den nächsten Tagen wird entschieden, ob Marco Romano oder Monica Duca Widmer künftig nach Bern reist.

Die Anzahl Frauen im neuen Nationalrat hängt aber auch von den zweiten Ständeratswahlgängen ab. Je nachdem, wer auf dem ersten Ersatzplatz für einen in den Ständerat gewählten Nationalrat sitzt, ändert sich die Verteilung der Geschlechter in der grossen Kammer.

Grüne Lokomotive lahmt

Egal, wie man es dreht und wendet - die Frauen sind im Parlament nach wie vor untervertreten. Der Berner Politologe Werner Seitz erklärt den stagnierenden Frauenanteil unter anderem mit den Sitzverlusten bei den Grünen. «Die grüne Lokomotive lahmt», sagte er.

Bei den Grünen stellen die Frauen zudem erstmals nicht mehr die Mehrheit im Nationalrat: Sie schicken 6 Frauen und 8 Männer in die grosse Kammer. Auch die CVP stellt wegen Sitzverlusten weniger Frauen für den Nationalrat. Kompensiert wird dies durch die SP, die dank Sitzgewinnen nun 21 statt 18 Frauen nach Bern schickt.

Bei den bürgerlichen Parteien bleibt der Frauenanteil tief: Die SVP stellt als grösste Partei neu 6 Frauen auf 54 Sitze (11,1%, 2007: 12,9%), die FDP 7 Frauen auf 30 Sitze (23,3%, 2007: 22,8%). Der Frauenanteil bei den neuen Parteien liegt bei 22,2 Prozent (BDP) respektive 33,3 Prozent (GLP).

Nach der Einführung des Frauenstimmrechts kandidierten von Wahl zu Wahl immer mehr Frauen für einen Nationalratssitz. Der Anteil der Kandidatinnen lag 1971 bei 15,8 Prozent und stieg kontinuierlich auf über 35 Prozent im Jahr 2007 - mit einer Delle 1999, als der Frauenanteil im Vergleich zu 1995 um 0,3 Prozentpunkte sank.

 

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Wählen an der Urne.
Wahlen 2011 Bern - Wählende unter 40 haben ... mehr lesen 1
Wahlen 2011 Chur/ St. Martin GR - Die Wahlresultate von Chur waren schon ausgezählt als am ... mehr lesen 1
In St. Martin hatte man Probleme bei Auszählung von zwei Stimmen.
BDP Präsident Hans Grunder.
Wahlen 2011 Bern - Die Wahlsiegerpartei BDP hat ... mehr lesen 2
Weitere Artikel im Zusammenhang
Im Schnitt sind die Nationalrätinnen und Nationalräte 50,3 Jahre alt.
Bern - Der neu gewählte Nationalrat ist ... mehr lesen
Matthias Aebischer ist eine Ausnahme: Er schlug in Bern den Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät.
Bern - Bei den eidgenössischen Wahlen haben zahlreiche bekannte Persönlichkeiten als Quereinsteiger den Einzug ins Parlament angestrebt. Einigen von ihnen gelang der Sprung in die ... mehr lesen
Wahlen 2011 Bern - Für die Mitte-Rechts-Parteien CVP und FDP stehen bei den zweiten ... mehr lesen
So viele Stichwahlen wie selten entscheiden dieamal über die Sitze im Ständrat.
Regula Stämpfli kommentiert für news.ch.
Dschungelbuch news.ch informierte Sie während ... mehr lesen 3
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im Gastgewerbe zu begegnen, wurde 2019 der Pilotversuch Mitarbeiter-Sharing gestartet, der nun mangels Beteiligung der Teilnehmenden beendet wird. mehr lesen  
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch gesunken. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Medien für die Demokratie hat das ... mehr lesen
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, will ein überparteiliches Komitee aus den Reihen der SVP, CVP und EDU das Referendum ergreifen. mehr lesen   3
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten