Freisetzungsversuch von Gentechweizen wird angefechtet

Rekursinstanz ist das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Es hatte das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) Mitte September 2002 angewiesen, ein abgewiesenes Gesuch der ETHZ neu zu beurteilen.

Am Freitag stiess das BUWAL dann seinen Entscheid vom November 2001 um und bewilligte der ETH unter strengeren Auflagen einen Freisetzungsversuch mit Gen-Weizen.

Lindau gegen Gentech-Weizen und Greenpeace sind der Überzeugung, dass nach wie vor ein Umweltrisiko besteht. Eine Weiterverbreitung über Bodenbakterien sei möglich. Man wisse in diesem Bereich immer noch sehr wenig über das Verhalten von Mikroorganismen.

Die angrenzenden Bauern könnten von möglichen Kreuzungen beim Weizen betroffen sein und müssten die Probleme dann selber ausbaden, argumentierte das Komitee Lindau gegen Gentech-Weizen schon im Vorfeld des jüngsten Entscheids.

Die ETHZ möchte nach positiven Versuchen im Gewächshaus die Resistenz von 1600 gentechnisch modifizierten Getreidepflanzen gegen die Pilzkrankheit Stinkbrand auch im Freien erforschen. Das Experiment soll in der Forschungsanstalt Eschikon (Gemeinde Lindau ZH) auf einer Fläche von acht Quadratmetern stattfinden.

Anders als Lindau gegen Gentech-Weizen vertraut der Lindauer Gemeinderat auf die Kontrollmechanismen. Die Gemeinde wende sich nicht gegen die Versuche, sagte Gemeindeschreiber Hans Steinegger. Im Dorf werde die Gentech-Debatte gegenwärtig von der Diskussion um den Flugärm überlagert.

(bsk/sda)