Vaduz FL - Hermann Erbel, Ex-Schlagzeuger der deutschen Rockband Scorpions, ist vom Liechtensteiner Landgericht in Vaduz vom Vorwurf der versuchten schweren Erpressung freigesprochen worden. Für eine Verurteilung lagen zu wenig Beweise vor.
Herman Rarebell, aka Hermann Erbel, hat noch seiner Meinung nach hohe Aussenstände. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und kann von der Staatsanwaltschaft innert vier Tagen angefochten werden. Erbel, der bis 1996 bei den Scorpions am Schlagzeug sass und den Künstlernamen Herman Rarebell trug, wurde vorgeworfen, zwei Zürcher Hells Angels angeheuert zu haben, um von den zwei Treuhändern zwei Millionen US-Dollar zu erpressen.
Der mittlerweile 57-jährige Ex-Drummer, der am Dienstag persönlich vor Gericht in Vaduz erschienen war, hatte stets bestritten, etwas mit der Erpressung zu tun gehabt zu haben.
Hintergrund der Erpressungsgeschichte ist ein seit Ende 1993 andauernder Rechtsstreit zwischen den Gründungsmitgliedern der Scorpions und den beiden Liechtensteiner Treuhändern. Die Rockmusiker behaupten, die Treuhänder hätten sie um rund acht Millionen Dollar betrogen.
Ex-Schlagzeuger Erbel wollte mit der Erpressung laut Anklage seinen Anteil von 25 Prozent an den acht Millionen Dollar eintreiben. Gegen die Zürcher Hells Angels, die im Auftrag Erbels den Treuhändern gedroht haben sollen, läuft ein separates Verfahren in der Schweiz.
(fest/sda)
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