Freispruch im Hamburger El-Kaida-Terrorprozess

publiziert: Donnerstag, 5. Feb 2004 / 12:21 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Feb 2004 / 13:15 Uhr

Hamburg - Knapp zweieinhalb Jahre nach den Terror-Anschlägen des 11. September 2001 ist der Marokkaner Abdelghani Mzoudi in Hamburg vom Vorwurf der Beihilfe freigesprochen worden.

Abdelghani Mzoudi konnte nichts nachgewiesen werden.
Abdelghani Mzoudi konnte nichts nachgewiesen werden.
Das Oberlandesgericht entsprach damit dem Antrag der Verteidigung. Die deutsche Bundesanwaltschaft hatte den 31-jährigen Marokkaner als Logistik-Helfer der Hamburger El-Kaida-Terrorzelle bezeichnet.

Wegen Mitgliedschaft in einer teroristischen Vereinigung und Beihilfe zum Mord in mehr als 3000 Fällen hatte die Anklage 15 Jahre Haft gefordert.

Ein Hauptproblem in dem sechs Monate dauernden Prozess war die Beschaffung zentraler Zeugen-Aussagen. Der Kern der Hamburger Zelle um den Todespilotem Mohammed Atta starb bei den Anschlägen in den USA. Der als Helfer bereits verurteilte Mounir El Motassadeq schwieg.

Der mutmassliche Anschlags-Planer Ramzi Binalshibh befindet sich in US-Gewahrsam und durfte nicht aussagen. Auch die vom Hamburger Gericht beantragte Einsicht in die Verhörprotokolle wurde verweigert.

Kurz vor Weihnachten übermittelte das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) dem Gericht dann allerdings doch eine mutmassliche Binalshibh-Aussage.

Darin erklärte der namentlich nicht genannte Zeuge, Mzoudi sei nicht in die Vorbereitung der Anschläge eingebunden gewesen. Der Hamburger Richter entliess Mzoudi daraufhin aus der Untersuchungshaft.

(fest/sda)

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