Aktivisten, Vermummte, Polizisten und halbnackte Frauen

Friedliche Occupy-WEF-Kundgebung in Davos

publiziert: Samstag, 28. Jan 2012 / 18:55 Uhr
JUSO-Präsident David Roth. (Archivbild)
JUSO-Präsident David Roth. (Archivbild)

Davos - Die «Occupy WEF»-Bewegung hat am Samstagnachmittag mit einer bewilligten Kundgebung ihre WEF-kritischen Aktivitäten in Davos beendet. Knapp 100 Demonstranten versammelten sich auf dem Rathausplatz.

5 Meldungen im Zusammenhang
«Es geht uns darum, die herrschenden Macht- und Besitzverhältnisse umzukrempeln», sagte JUSO-Präsident David Roth. «Wir wollen nicht ein Stück vom Kuchen, wir wollen die ganze Bäckerei.»

Darum gebe es keine Lösung mit den «selbsternannten Eliten», erklärte Roth. Die Occupy-Bewegung schliesse die Eliten aber aus der Diskussion nicht aus. Sie akzeptiere die «Leader» jedoch nur als Menschen und nicht als Funktionsträger.

Zum Mikrofon griff auch Katharina Prelicz-Huber, Präsidentin der Gewerkschaft vpod. Sie wolle die «selbsternannten Leader» wissen lassen, dass Schluss sei mit der Umverteilung zu Gunsten der Allerreichsten. Der Verein des Personals öffentlicher Dienste vpod hatte «Occupy WEF» in Davos von Anfang an unterstützt.

Positive Bilanz

Die Polizei war an der rund zweistündigen Kundgebung mit einem sichtbaren Aufgebot präsent, blieb aber in diskreter Distanz. Die Sicherheitskräfte marschierten erst auf, als nach der Kundgebung rund 20 schwarzgekleidete WEF-Gegner die Davoser Hauptstrasse blockierten.

Die Polizisten verwehrten den teilweise vermummten Demonstranten den Zutritt ins Davoser Zentrum, zu Auseinandersetzungen kam es nicht. Laut JUSO-Präsident Roth gehörten diese Demonstranten nicht zur Occupy-Bewegung.

Roth zog ein positives Fazit der Aktionen von «Occupy WEF». Die Bewegung sei von nationalen und internationalen Medien stark beachtet worden und habe ihre Botschaft platzieren können. Die Aktivisten hatten seit Ende letzter Woche in Davos in einem Iglu-Camp ausgeharrt.

Nackte Frauen demonstrieren

Zuvor demonstrierten am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) drei Aktivistinnen der ukrainischen Gruppierung Femen halbnackt gegen das Treffen.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hielten sie «oben ohne» Transparente in die Luft und verurteilten das WEF als «Gangster-Party». Die drei Frauen rüttelten am nordöstlichen Eingang beim Kongresszentrum an der Umzäunung und stiegen daran hoch.

Die Polizei führte die Aktivistinnen zur Abklärung der Personalien auf einen Posten ab. Danach wurden sie wieder freigelassen, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage sagte.

(bert/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Davos GR - Ballons und Brüste statt ... mehr lesen
Juso-Vorsitzender David Roth ist zufrieden.
Davos - Die Bündner Behörden haben am Samstagabend in Davos kurz vor Ende des WEF ein positives Fazit gezogen. Relevante Probleme habe es nicht gegeben. Den Gegnern des Weltwirtschaftsforums stellen die Behörden ein positives Zeugnis aus. mehr lesen 
Occupy-Aktivisten (Symbolbild)
Davos - Klaus Schwab hat keine Zeit ... mehr lesen
Für das WEF werden jährlich im grossen Stil Armee und Polizei aufgeboten.
Bern - Hunderte Polizisten haben ... mehr lesen 2
Eine Gangsterparty? . . .
. . . die findet wohl eher in der Ukraine statt (auch ohne nackte Brüste). Die Occupy-Bewegung ist natürlich spannend für die Medien, aber für wirkliche Veränderungen sollte man die wahren Drahtzieher einbinden und nicht ausgrenzen, was bedingt, dass man diskret von innen handeln sollte und nicht medienwirksam von aussen. Schade um die gute Energie.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Bundespräsident Schneider-Ammann traf in Davos den französischen Premierminister Manuel Valls, EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und EU-Forschungskommissar Carlos Moedas.
Bundespräsident Schneider-Ammann traf in Davos den französischen ...
Keine Zugeständnisse aus Brüssel  Bern - Der Bundesrat hat das Weltwirtschaftsforum (WEF) für eine Charme-Offensive bei den EU-Ländern genutzt. Mehr konnte er in Davos gar nicht tun. So lange die Probleme mit Grossbritannien nicht gelöst sind, wird Brüssel der Schweiz keine Zugeständnisse machen. mehr lesen 
Das WEF 2016 verlief ruhig ab.
WEF 2016 verlief ruhig  Davos GR - Die Bündner Behörden ziehen ein positives Fazit des ... mehr lesen  
WEF 2016  Davos GR - Das 46. Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR gehört der Geschichte ... mehr lesen  
Das WEF 2016 ist offiziell vorbei.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt gewitterhaft
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 12°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten