Frigo gewinnt Züri Metzgete
publiziert: Sonntag, 18. Aug 2002 / 19:50 Uhr
Die 89. Meisterschaft von Zürich ist nach 236 km mit dem Soloerfolg des Italieners Dario Frigo zu Ende gegangen. Landsmann und Vorjahressieger Paolo Bettini traf als Zweiter mit gut einer Minute Rückstand ein und riss die Führung im Gesamt-Weltcup an sich.
Der amerikanische Superstar Lance Armstrong belegte im Sprint
der ersten Verfolgergruppe überraschend Platz 2 und wurde Dritter.
Oscar Camenzind und Laurent Dufaux warteten mit einem ordentlichen
Rennen auf, zu absoluten Spitzenplätzen reichte es den Schweizer
Hoffnungsträgern aber nicht. Camenzind klassierte sich im 8. Rang,
Dufaux wurde 10.
Die Entscheidung im anspruchsvollen Rennen fiel 18 km vor dem Ziel im finalen Anstieg zum Pfannenstiel. Dem Antritt Frigos (29) war keiner gewachsen. Nach der Abfahrt und vor den verbleibenden 7 km am See entlang wies der Italiener schon mehr als eine halbe Minute Vorsprung auf. Die zwölf Verfolger waren sich in der Nachführarbeit uneinig, sodass Frigo im Finale unbehelligt blieb.
Insbesondere Camenzind ärgerte sich über die passive Haltung jener Mannschaften, die in der Verfolgergruppe mit mehr als einem Fahrer vertreten waren: «Ich war alleine und versuchte mehrmals, die anderen zu einer konsequenten Verfolgung zu überreden. Ich fand aber kein Gehör.» Schon im Weltcup-Rennen in San Sebastian sei dies so gewesen. «Die haben zuviele Stars im Team, aber keine Helfer.» Er sei sicher einer der Stärksten im Feld gewesen, aber so habe er keine Chance gehabt. Positiv wertete der Schwyzer, dass er nach der langen Rekonvaleszenz «wieder bei den Leuten ist.»
Mit der Unterstützung aus seinem Team Phonak war Camenzind zufrieden, auch wenn im Finale bloss noch Schweizer Meister Alexandre Moos dem Exweltmeister Support leisten konnte. In der vorletzten der insgesamt 5. Runde war Camenzind aber auf sich allein gestellt und liess bei Konterattacken einige Kraft liegen. Als Frigo die Entscheidung herbeiführte, «hatte ich für einen Moment die Übersicht verloren. Ich wusste gar nicht, dass vorne noch einer war. Erst als uns vom Motorrad die Tafel mit 30 Sekunden Rückstand gezeigt wurde, wurde mir dies bewusst.»
In der Verfolgergruppe mit Camenzind befand sich mit den Italienern Davide Rebellin, Michele Bartoli, Ivan Basso und Danilo Di Luca eine Reihe Fahrer von grosser Klasse, von denen aber keiner die eigenen Chancen zu Gunsten eines Konkurrenten opfern wollte. Bettini reichte der 2. Platz, um Johan Museeuw (Be) im achten von insgesamt zehn Rennen als Leader im Weltcup-Zwischenklassement abzulösen. Routinier Museeuw gab nach der dritten Zielpassage auf. Armstrong war selber überrascht, dass er solange mithalten konnte und im Sprint erst noch eine respektable Figur abgab. «Ich wurde in der zweitletzten Runde sogar abgehängt, schaffte aber den Anschluss wieder. Einen Spurt habe ich schon seit Jahren nicht mehr bestritten, aber ausser Bettini schien ich die restlichen Gegner im Griff zu haben.»
Frigo griff schon früh an, um nicht Opfer allfälliger Scharmützel zu werden. «Zürich ist ein nervöses Rennen, in dem dauernd angegriffen wird. Da nahm ich das Zepter besser selber in die Hand. Zudem bemerkte ich, dass Camenzind in der letzten Passage des Pfannenstiels etwas angeschlagen war, nachdem er zuvor häufig geführt hatte.» Frigo verbuchte nach seiner achtmonatigen Dopingsperre seit März -- nachdem er im Giro d'Italia 2001 ein Opfer der Razzia in den Hotelzimmern geworden war -- schon den siebenten Saisonsieg. Nach seinem Erfolg in der letzten Alpenetappe der Tour de France bemerkte der in Varese wohnende Italiener mit Genugtuung, dass er in wichtigen Rennen stets präsent sei. Nach der Königsetappe bei Paris-Nizza, dem Gesamtsieg in der Tour de Romandie und der Tour de France stellte Frigo diese Qualität nun auch in Zürich unter Beweis.
Die Entscheidung im anspruchsvollen Rennen fiel 18 km vor dem Ziel im finalen Anstieg zum Pfannenstiel. Dem Antritt Frigos (29) war keiner gewachsen. Nach der Abfahrt und vor den verbleibenden 7 km am See entlang wies der Italiener schon mehr als eine halbe Minute Vorsprung auf. Die zwölf Verfolger waren sich in der Nachführarbeit uneinig, sodass Frigo im Finale unbehelligt blieb.
Insbesondere Camenzind ärgerte sich über die passive Haltung jener Mannschaften, die in der Verfolgergruppe mit mehr als einem Fahrer vertreten waren: «Ich war alleine und versuchte mehrmals, die anderen zu einer konsequenten Verfolgung zu überreden. Ich fand aber kein Gehör.» Schon im Weltcup-Rennen in San Sebastian sei dies so gewesen. «Die haben zuviele Stars im Team, aber keine Helfer.» Er sei sicher einer der Stärksten im Feld gewesen, aber so habe er keine Chance gehabt. Positiv wertete der Schwyzer, dass er nach der langen Rekonvaleszenz «wieder bei den Leuten ist.»
Mit der Unterstützung aus seinem Team Phonak war Camenzind zufrieden, auch wenn im Finale bloss noch Schweizer Meister Alexandre Moos dem Exweltmeister Support leisten konnte. In der vorletzten der insgesamt 5. Runde war Camenzind aber auf sich allein gestellt und liess bei Konterattacken einige Kraft liegen. Als Frigo die Entscheidung herbeiführte, «hatte ich für einen Moment die Übersicht verloren. Ich wusste gar nicht, dass vorne noch einer war. Erst als uns vom Motorrad die Tafel mit 30 Sekunden Rückstand gezeigt wurde, wurde mir dies bewusst.»
In der Verfolgergruppe mit Camenzind befand sich mit den Italienern Davide Rebellin, Michele Bartoli, Ivan Basso und Danilo Di Luca eine Reihe Fahrer von grosser Klasse, von denen aber keiner die eigenen Chancen zu Gunsten eines Konkurrenten opfern wollte. Bettini reichte der 2. Platz, um Johan Museeuw (Be) im achten von insgesamt zehn Rennen als Leader im Weltcup-Zwischenklassement abzulösen. Routinier Museeuw gab nach der dritten Zielpassage auf. Armstrong war selber überrascht, dass er solange mithalten konnte und im Sprint erst noch eine respektable Figur abgab. «Ich wurde in der zweitletzten Runde sogar abgehängt, schaffte aber den Anschluss wieder. Einen Spurt habe ich schon seit Jahren nicht mehr bestritten, aber ausser Bettini schien ich die restlichen Gegner im Griff zu haben.»
Frigo griff schon früh an, um nicht Opfer allfälliger Scharmützel zu werden. «Zürich ist ein nervöses Rennen, in dem dauernd angegriffen wird. Da nahm ich das Zepter besser selber in die Hand. Zudem bemerkte ich, dass Camenzind in der letzten Passage des Pfannenstiels etwas angeschlagen war, nachdem er zuvor häufig geführt hatte.» Frigo verbuchte nach seiner achtmonatigen Dopingsperre seit März -- nachdem er im Giro d'Italia 2001 ein Opfer der Razzia in den Hotelzimmern geworden war -- schon den siebenten Saisonsieg. Nach seinem Erfolg in der letzten Alpenetappe der Tour de France bemerkte der in Varese wohnende Italiener mit Genugtuung, dass er in wichtigen Rennen stets präsent sei. Nach der Königsetappe bei Paris-Nizza, dem Gesamtsieg in der Tour de Romandie und der Tour de France stellte Frigo diese Qualität nun auch in Zürich unter Beweis.
(von Daniel Good /sda)
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