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Froome wie erwartet Gesamtsieger in der Romandie

publiziert: Sonntag, 28. Apr 2013 / 15:33 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 28. Apr 2013 / 21:44 Uhr
Das Podest mit Simon Spilak, Christopher Froome und Alberto Costa.
Das Podest mit Simon Spilak, Christopher Froome und Alberto Costa.

Auf unspektakuläre, souveräne Weise gewann Christopher Froome mit 54 Sekunden Vorsprung vor dem Slowenen Simon Spilak die 67. Ausgabe der Tour de Romandie. In der Schlussetappe in Genf hielt der Brite seine Gegner im Kampf gegen die Uhr in Schach und wurde Dritter.

Froome wurde seiner Favoritenrolle an der Westschweizer Rundfahrt vollends gerecht. Am Ende genügte ihm ein solides Zeitfahren über 18,7 km entlang dem Genfer Seebecken, um sich erstmals in die Siegerliste der seit 1947 ausgetragenen Westschweizer Rundfahrt einzutragen. "Es sieht nur von aussen locker aus, in Tat und Wahrheit ist es harte Arbeit", meinte der Brite auf die Bemerkung, das bei ihm alles, sogar ein Toursieg, so leicht ausschaue. Zweiter im Gesamtklassement mit einem Rückstand von 54 Sekunden wurde eher überraschend der Slowene Simon Spilak, der das welsche Mehretappenrennen bereits 2010 gewonnen hatte. Beide, Froome wie Spilak, hatten den Grundstein für ihre Topplatzierungen im Gesamtklassement am Samstag auf der Königsetappe nach Les Diablerets gelegt. Nach drei Pässen der ersten Kategorie war das Duo auf dem Schlussanstieg zum Skiort bei nasskaltem Wetter der Konkurrenz davongefahren; besonders Froome hatte dem Kampf gegen die Uhr auf der Schlussetappe vom Sonntag entspannt entgegensehen können.

Nach dem Sieg an der Oman-Rundfahrt vor knapp zwei Monaten und dem Triumph am zweitägigen Critérium International freute sich der 27-jährige Profi aus dem Team Sky sichtlich über den dritten Gesamtsieg der Saison: "Mein Team hat gute Arbeit geleistet, wir sind mit der Woche sehr zufrieden." Dennoch legte Froome den Fokus bereits wieder auf das Hauptziel in diesem Jahr, die Tour de France: "Ich bin noch nicht in Bestform für die Tour und stecke noch mitten in der Vorbereitung. Als Leader habe ich hier viel gelernt - davon werde ich in Frankreich mit Sicherheit profitieren." Froome, der in Kenia geboren ist und früher für die Afrikaner Rennen bestritt, wird in der Jubiläumsausgabe der Tour de France von Sky als Chef ins Rennen geschickt, nachdem er im vergangen Jahr noch der Edelhelfer seines Teamgefährten Bradley Wiggins (Gb) war. Notabene löste Froome nun Wiggins auch hier in der Romandie als Sieger ab.

Im Kampf gegen die Uhr rehabilitierte sich am Sonntag auf dem letzten Teilstück Tony Martin, als Zeitfahr-Weltmeister der Favorit auf den Tagessieg schlechthin. Nachdem er am Vortag noch zu früh angegriffen hatte und beim Schlussanstieg auf Les Diablerets eingebrochen war, fuhr der 28-jährige Deutsche mit der Wut im Bauch und feierte auf dem Rundkurs am Seebecken quasi einen Start-Zielsieg. Schliesslich nahm er Froome, der das Zeitfahren als Dritter beendete, 34 Sekunden ab. Überraschend verlor der talentierte Italiener Adriano Malori (25) als Zweiter lediglich 16 Sekunden.

Der Emmentaler Marcel Wyss vom Schweizer Team IAM Cycling beendete das fünfte und letzte Teilstück als 36. (1:32 zurück) und war erneut der beste Schweizer - auch in der Gesamtwertung. Als Zehnter schloss er die Tour ab, was für ihn keine Selbstverständlichkeit war. Von den elf gestarteten Einheimischen (9 kamen ins Ziel) verlor der 26-Jährige nach den knapp 760 km lediglich 2:41 auf Froome. Andere wie Johann Tschopp (IAM/28.) oder Steve Morabito (BMC/24.) hatten da schon mehr enttäuscht. Weil der Österreicher Matthias Brändle dank seiner aktiven Fahrweise das grüne Trikot des Punktbesten definitiv gewann, konnte IAM, das als einziges Teilnehmer-Team alle Fahrer nach Genf ins Ziel gebracht hatte, am Ende der Tour doch noch zufrieden sein. Dennoch wird man die Nichtberücksichtigung für die diesjährige Tour de France zuerst verdauen müssen. "Die Tour de France kann ich auch ein anderes Mal fahren, für mich ist das nächste Rennen wichtig, die Tour de Suisse", sagte Wyss zu diesem Thema.

2014 Prolog im Tessin

Indes wurden erste Details der nächsten Austragung der Tour de Romandie bekannt. Gestartet wird die Etappe mit einem Prolog über 5 km in Ascona. In weiteren Etappen werden Städte wie Sitten, Aigle, Freiburg und Neuenburg (Stadion Maladière als Zielort?) angefahren. Zudem ist erneut eine Bergankunft geplant, doch konnte Renndirektor Richard Chassot hierzu noch keine genaueren Angaben machen. Bleibt die Rundfahrt weiterhin so sympathisch und sollte Froome als Favorit in diesem Jahr die 100. Tour de France gewinnen, müssten sich andere Siegesanwärter auf die "grande boucle" durchaus Gedanken machen. In den vergangenen drei Jahren hätte nämlich der Gewinner der Tour de Romandie (Cadel Evans 2011, Bradley Wiggins 2012) stets auch die Frankreich-Rundfahrt gewonnen.

Resultate:
Tour de Romandie. 4. Etappe, Marly - Les Diablerets (184,8 km, 35,77 km/h): 1. Simon Spilak (Sln) in 5:10:00 (35,77 km/h), 10 Sekunden Bonifikation. 2. Christopher Froome (Gb), 6 Sek., gleiche Zeit. 3. Rui Costa (Por), 4 Sek., 1:03 zurück. 4. Alejandro Valverde (Sp). 5. Wilco Kelderman (Ho). 6. Carlos Betancur (Kol). 7. Marcel Wyss (Sz). 8. Jean-Christophe Péraud (Fr). 9. Robert Kiserlovski (Kro). 10. Igor Anton (Sp), alle gleiche Zeit. - Ferner: 16. Richie Porte (Au) 1:52. 18. Andrew Talansky (USA) 2:22. 19. Sébastien Reichenbach (Sz). 24. Steve Morabito (Sz). 26. Johan Tschopp (Sz), alle gleiche Zeit. 30. Michael Albasini (Sz) 2:40. 32. Tony Martin (De). 33. Roman Kreuziger (Tsch), alle gleiche Zeit. 39. Reto Hollenstein (Sz) 4:52. 72. Ivan Basso (It) 19:25. 76. Grégory Rast (Sz) 19:28. 80. Danilo Wyss (Sz) 23:06. 94. Jonathan Fumeaux (Sz) 26:49. - 153 Fahrer gestartet, 118 klassiert. - Aufgegeben u.a.: Oliver Zaugg (Sz), Mark Cavendish (Gb), Gianni Meersman (Be).

5. Etappe, Einzelzeitfahren in Genf (18,7 km, 53,13 km/h): 1. Martin 21:07. 2. Adriano Malori (It) 0:16. 3. Froome 0:34. 4. Lieuwe Westra 0:36. 5. Spilak 0:41. 6. Stef Clement (Ho) 0:50. 7. Porte 0:52. 8. Mads Christensen (Dä) 0:55. 9. Rohan Dennis (Au) 0:56. 10. Tobias Ludvigsson (Sd) 1:01. - Ferner: 13. Costa 1:02. 20. Talansky 1:07. 36. Marcel Wyss 1:32. 38. Hollenstein 1:35. 41. Valverde 1:40. 54. Albasini 1:53. 65. Kiserlovski 2:06. 72. Kreuziger 2:12. 79. Morabito 2:17. 81. Tschopp 2:20. 84. Rast 2:22. 92. Fumeaux 2:33. 97. Danilo Wyss 2:42. 98. Reichenbach 2:43. - 115 Fahrer gestartet.

Schlussklassement: 1. Froome 19:24:51 (758,65 km, 39,01 km/h). 2. Spilak 0:54. 3. Costa 1:49. 4. Tom Danielson (USA) 1:54. 5. Kelderman 2:03. 6. Péraud 2:14. 7. Jurgen Van den Broeck (Be) 2:16. 8. Porte 2:31. 9. Valverde 2:32. 10. Marcel Wyss 2:41. - Ferner: 11. Martin, gleiche Zeit. 14. Kiserlovski 2:54. 16. Talansky 3:07. 24. Morabito 4:43. 26. Albasini 4:55. 28. Tschopp 5:10. 30. Kreuziger 5:15. 33. Reichenbach 5:37. 36. Hollensten 6:45. 66. Danilo Wyss 30:05. 67. Fumeaux 30:16. 100. Rast 53:19. - 115 Fahrer im Klassement.

Spezialklassemente. Berg: 1. Marcus Burghardt (De) 46. 2. Garikoitz Bravo (Sp) 29. 3. Arthur Vichot (Fr) 26. - Punkte: 1. Matthias Brändle (Ö) 19. 2. Vichot und Burghardt, je 9. - Team: 1. Sky (Froome, Porte) 58:20:44. 2. Radioshack Leopard (Kiserlovski, Rast) 4:23. 3. Movistar (Valverde, Costa) 5:19. 4. IAM Cycling (Marcel Wyss, Tschopp) 5:22. Ferner: 14. BMC Racing Team (Morabito) 23:19. - U25: 1. Kelderman 19:26:54. 2. Pinot 0:40. 3. Betancur 0:48. 4. Reichenbach 3:34.

(fest/Si)

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