Fünf Tote bei Bootsunglück in Seegrotte

Nach Angaben der Polizei kam es zu dem Unglück, als das mit 29 Menschen besetzte Boot, ein dreirümpfiger Trimaran, rund 150 Meter vor der Anlegestelle aus noch unbekannter Ursache kenterte. Alle Passagiere und der Bootsmann stürzten in das etwa elf Grad kalte Wasser mit einer Tiefe von rund 1,20 Meter.

Die meisten konnten sich an das nahe Ufer retten. Für vier Frauen und einen Mann im Alter zwischen 59 und 75 Jahren kam jede Hilfe zu spät. Sie wurden unter Wasser eingeklemmt.

Froschmänner durchsuchten den See stundenlang. Erst gegen Mittag waren alle Opfer geborgen. Doch die Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Helfer kümmerten sich unterdessen um die Überlebenden, die zum Teil stark unterkühlt waren und unter Schock standen. Mehrere mussten in Spitäler gebracht werden, darunter offenbar auch der Bootsmann, der einen schweren Schock erlitt.

Wie es zu diesem Unfall auf dem 6 200 Quadratmetern grossen See kommen konnte, war auch Stunden nach dem Unglück noch unklar. Das Boot sei so breit gebaut, dass es eigentlich nicht kentern kann, sagte der stellvertretende Bürgermeister des Touristenortes Hinterbrühl.

Rund eine Viertelmillion Touristen besuchen die Seegrotte in Hinterbrühl im südlichen Niederösterreich jährlich. Sie ist der grösste unterirdische See Europas und entstand 1912 nach einer Sprengung in einem einstigen Gipswerk.

(bert/sda)