Für Lambiel wäre WM-Titel auch finanziell reizvoll

publiziert: Mittwoch, 22. Mrz 2006 / 08:17 Uhr

Für Stéphane Lambiel geht es an den Weltmeisterschaften in Calgary nicht nur um Gold, sondern auch um viel Geld. Mit der erfolgreichen Titelverteidigung würde der bald 21-jährige Unterwalliser seinen Marktwert weiter steigern.

Lambiel wird in der Zwischensaison 25 bis 27 Shows bei «Champions on Ice» laufen.
Lambiel wird in der Zwischensaison 25 bis 27 Shows bei «Champions on Ice» laufen.
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«Ich denke, dass pro WM-Titel immer wieder mal 20, 30 Prozent oben draufkommen», sagte Oliver Höner, der Manager von Lambiels Buchungsagentur Art on Ice Production AG. Für diesen Sommer sind die Verträge allerdings bereits abgeschlossen. «Da war es viel wichtiger, was für eine Klassierung er an den Olympischen Spielen (Zweiter -- Red.) gemacht hat», so der frühere Spitzenläufer. Aber für die Zukunft sei WM-Gold sicher wichtig. «Der Bekanntheitsgrad steigt mit jedem Titel. Man kann nicht sagen: Jetzt ist er einmal Weltmeister geworden, nun kennt ihn die ganze Welt», fuhr Höner fort.

Lambiel wird in der Zwischensaison 25 bis 27 Shows bei der amerikanischen Tour «Champions on Ice» laufen, wo er als einer der Stars auf der Frontseite figuriert. Bereits im vergangenen Jahr hatte er dort sehr positive Erfahrungen gesammelt. Lambiel stösst allerdings erst Anfang Juni dazu, um seinen lädierten Knie die nötige Erholung zu gönnen. «Wir haben das in den letzten Tagen mit Collins (Tom Collins ist der Chef -- Red.) besprochen und er akzeptiert es», erklärte Höner. Lambiel sei für diese Weltmeisterschaften nochmals fit gemacht worden, mit der Auflage, dass er sich nachher genügend Zeit zum Auskurieren nehme. Damit ist auch die Gefahr gebannt, dass er wegen zu vieler Shows für die nächste Saison «kaputt» (Höner) ist.

Gute Chancen

Lambiels Chancen stehen gut, dass er im kanadischen Bundesstaat Alberta den Titel verteidigen kann. In der Qualifikation war er mit der persönlichen Bestleistung von 160,90 Punkten eine Klasse für sich gewesen, wodurch er das Kurzprogramm, das in der Nacht auf heute (Mittwoch) stattfand, mit über vier Punkten Vorsprung -- ein Viertel der Qualifikationspunkte kommt in die Gesamtwertung -- in Angriff nahm.

Gerade in Kanada wäre ein Sieg äusserst wertvoll. «Der kanadische Markt ist sehr gross und wichtig», erklärte Höner, der WM-Achte von 1989. Und die USA nähme natürlich mehr Notiz davon, wenn ein Wettkampf auf dem nordamerikanischen Kontinent stattfinde und nicht in Europa oder in Japan. In Amerika sei Lambiel beim breiten Publikum noch nicht so bekannt, da brauche es eine gewisse Kontinuität. Zudem würden ihn bei einem erneuten Titelgewinn mit Sicherheit auch die amerikanischen Medien mehr beachten.

Auch Asien und Russland wichtig

Für Lambiel wird allerdings auch Asien sehr wichtig sein. Dort wird es durch den Olympiasieg der Japanerin Shizuka Arakawa nochmals einen Schub geben. Und der russische Markt wird ebenfalls immer grösser. So wie es aussieht, wird in Zukunft die russische Tour nach den Weltmeisterschaften grösser sein als die amerikanische. Läuft er also im nächsten Jahr in Osteuropa? Höner: «Das muss er entscheiden. In Russland kann er zurzeit eher mehr Geld verdienen, aber vielleicht gefällt es ihm besser, in Amerika aufzutreten.»

Lambiel verdient bereits jetzt sehr gut. Bei Champions on Ice erhält er gemäss Höner pro Auftritt etwa 8000 Dollar inklusive dem Olympia-Bonus. Bei einer Einzelshow gibt der amerikanische Markt im Moment gar 15 000 Dollar her. Bei Art on Ice liegt die Gage pro Aufführung irgendwo zwischen diesen beiden Beträgen. Und bei Schweizer Galas läuft Lambiel nicht unter 8000 Franken. Von daher erstaunt es nicht, dass die Shows in der Grössenordnung zwei Drittel seiner Einnahmen ausmachen. Das hat sich der Walliser allerdings auch verdient, denn lange genug war Eiskunstlaufen ein «negatives Geschäft» für ihn.

(Sascha Fey, Calgary/Si)

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