Fussball: Auch für die U-21 stirbt die Hoffnung zuletzt

publiziert: Sonntag, 16. Nov 2003 / 20:47 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 28. Dez 2003 / 01:24 Uhr

Marco Schällibaum, Trainer von Servette-Genf, war Beobachter beim Spiel der U-21. Für "fussball.ch" analysiert er das Spiel und macht sich über das Rückspiel seine Gedanken. "Schälli" ist auch im "Fall Vonlanthen" ein interessanter Gesprächspartner. Er hat das Jungtalent bei YB trainiert und die NLA gebracht.

Marco Schällibaum, Trainer von Servette-Genf, glaubt noch an die Chance der U-21 in Tschechien.
Marco Schällibaum, Trainer von Servette-Genf, glaubt noch an die Chance der U-21 in Tschechien.
Wie sieht Ihre Analyse des Spiels zwischen der Schweiz und Tschechien aus?

"Die Schweizer haben in der ersten Hälfte gut begonnen, wurden aber für ihre Fehler brutal bestraft. Generell waren zu wenig Emotionen im Spiel. In der zweiten Hälfte wurde es besser und die Mannschaft hatte ihre Chancen. Ich denke vor allem an jene von Streller, als sein Schuss vom Torhüter mit dem Fuss abgewehrt wurde."

In einem Spiel, in dem es um soviel geht, sollten eigentlich mehr Emotionen vorhanden sein. Woran könnte es gelegen haben, dass dies nicht der Fall war?

"Bernard Challendes hat gut gearbeitet. Aber vielleicht war es der Druck oder das Wissen, dass gegenüber der Europameister steht. Für mich hat das Problem bereits mit der Niederlage gegen Irland begonnen. Schon damals waren zuwenig Emotionen im Spiel um zu gewinnen. Hätte die Mannschaft dort gesiegt, wäre es einfacher geworden, sich für die EM zu qualifizieren. Trotzdem habe ich mich gegen Tschechien über ein Spiel auf hohem Rhythmus freuen können und die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass sich die Schweizer nicht verstecken müssen. Auch nicht gegen einen Europameister!"

Wenn Sie Trainer der U-21 wären, was würden Sie hinsichtlich dem Rückspiel ändern?

"Das ist eine schwierige Frage, ich kenne nicht alle Spieler persönlich und um sie zu beantworten, müsste ich das Team spüren. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und die zweite Hälfte hat gezeigt, dass man auch Tschechien unter Druck setzten kann. Generell ist im Fussball alles möglich. Vielleicht unterschätzen die Tschechen nun die Schweizer und ein paar Prozent Leistung weniger können den Unterschied ausmachen. Zudem kann die Schweiz nur noch gewinnen, alles andere wäre normal."

Auf der Tribüne sassen viele Scouts von Topvereinen. Könnte das einen Einfluss auf die jungen Spieler gehabt haben?

"Das an einem solchen Spiel viele Agenten auf der Tribüne sitzen, ist längst normal. Damit muss ein Spieler, der ins Ausland will, umgehen können. Gleichzeitig sollte das eine zusätzliche Motivation sein."

Neben dem Spiel gab vor allem der „Fall Vonlanthen“ zu reden. Was halten Sie vom Verhalten Ihres ehemaligen Spielers?

"Die Aussagen und sein Verhalten waren sicher unglücklich. Als Fussballer ist er ein ausserirdisches Talent und in diesem Punkt wird er keine Probleme bekommen. Aber es gehört mehr dazu, ein guter Fussballer zu sein, auch Disziplin. Als Spieler muss er lernen, solche Entscheide des Trainers zu akzeptieren. Vielleicht wäre es seine Chance gewesen, als Einwechselspieler das Match zu wenden. Aber er ist erst 17 Jahre jung und noch dazu ein Südländer. Diese sind bekanntlich immer extremer als Schweizer. Trotzdem ist eines klar: Sein Verhalten war ein Fehler! Jetzt müssen die Beteiligten das Gespräch suchen und die Situation bereinigen. Auch gegenüber der Mannschaft muss sich Vonlanthen entschuldigen. Sie muss ihn wieder akzeptieren, sonst nützt alles nichts. Grundsätzlich gilt es in solchen Situationen die Negativenergie in positive Energie umzuwandeln."

Hatten Sie bei YB auch Disziplinprobleme mit Vonlanthen?

„Ich hatte keine Probleme mit ihm. Er ist zwei- bis dreimal zu spät gekommen, aber in einem Jahr ist das nicht viel. Damals hatte er auch eine Mannschaft mit Routiniers um sich, die sich um ihn gekümmert hat. Diese Routiniers haben ihm gesagt was geht und was nicht. Das Umfeld ist für junge Spieler sehr wichtig."

Lassen Sie uns noch einmal auf die Ausgangslage hinsichtlich des Rückspiels in Tschechien reden. Glauben Sie, dass es dem Team von Bernard Challendes gelingt, die Niederlage auswärts wettzumachen?

"Die Substanz um die Qualifikation doch noch zu schaffen, ist bei den Schweizern vorhanden. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass gegenüber eine starke Mannschaft steht. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und mit dem nötigen Willen kann man viel erreichen. Das ist das schöne am Fussball, es ist alles möglich.

(tr/fussball.ch)

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